Stolpersteine in Kassel

23. März 2013

Am 3. April 2013 ist es soweit. An diesem Tage werden 11 neue Stolpersteine in Kassel zur Erinnerung an verfolgte und ermordete Nazigegner und rassisch Verfolgte von dem Künstler Gunter Demnig  gesetzt. Es beginnt um 13.30 h in der Karthäuserstr. 5 A mit dem Stein für Kurt Finkenstein und soll gegen 17.oo h am Wesertor in der Gartenstraße 27 mit dem Stein für Paula Lohagen enden. Erinnert wird zudem an Alfred Gail, Luise Nauhaus, die Familie Rosengarten, Regina Deborah Schiff, Lehmann Tannenbaum und Johannes Walter.

Zu all diesen Personen haben Mitglieder der Stolperstein-Initiative informative Faltblätter erstellt, die gemeinsam mit dem Stolperstein dazu beitragen sollen, dass diese verfolgten und ermordeten Kasseler Bürger dem Vergessen entrissen werden.

Um 18.30 h ist Gunter Demnig noch eingeladen, in der Kunsthochschule Kassel (Menzelstraße 13 – 15) einen Vortrag über das Stolperstein-Projekt zu halten.

Die VVN-BdA Kassel hat diese Initiative durch die Finanzierung eines Stolpersteins unterstützt. Wir laden Interessierte und Freunde ein, sich an dieser Verlegung zu beteiligen, vielleicht auch nur einzelne Stationen mitzugehen.  Die Stolpersteinverlegung ist ein würdiger antifaschistischer Beitrag zum gegenwärtigen Kassel-Jubiläumsjahr 1100.

 

Neues Layout

20. März 2013

Mit dieser Ausgabe hat der Internet-Auftritt der Kreisvereinigung  Kassel ein neues Gesicht. Damit wollen wir übersichtlicher und aktueller sein.

Wir freuen uns über anregende und kritische Rückmeldungen.

BELZEC – Vernichtungslager der „Aktion Reinhardt“

24. Januar 2013

25.01.2013

GEGEN DAS VERGESSEN. Lesung, Vortrag und Gespräch

BELZEC – Vernichtungslager der „Aktion Reinhardt“

mit Robert Kuwalek, Historiker und Ewa Koper, pädagogische Mitarbeiterin der Gedenkstätte BELZEC

Freitag, 25. Januar 2013, 19.00 Uhr

DGB-Haus, Spohrstraße 6, 34117 Kassel

Eine Veranstaltung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) Kassel in Kooperation mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund Region Nordhessen, Arbeit und Leben Nordhessen, dem Bildungswerk Stanislaw Hantz und dem Rosa-Luxemburg-Club zum 68. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar 1945

Im Spätherbst 1941 lief unter dem Decknamen „Aktion Reinhardt“ die Vorbereitung der „Endlösung der Judenfrage“. Als Teil dieses Verbrechens wurde mit dem Bau eines Vernichtungslagers in Belzec im Distrikt Lublin begonnen. Lagerkommandant von Belzec wurde SS-Hauptsturmführer Christian Wirth (1885-1944), der bereits die „Euthanasie“ – Anstalten geleitet hatte. Zur Unter-stützung wurden dem deutschen Personal Ukrainer und Volksdeutsche, die zuvor im eigens dafür errichteten Lager „Trawniki“ ausgebildet worden waren, zugeteilt. Der systematische Massenmord in Belzec begann am 17. März 1942. Bis Mitte Juni 1942 waren über 96.000 Juden aus den Distrikten Lublin, Lemberg und Krakau in Belzec ermordet worden. Als Heinrich Himmler am 19. Juli 1942 befahl, alle arbeitsunfähigen Juden des „Generalgouver-nements“ bis Jahresende zu töten, ließ Lagerkommandant Wirth im darauffolgenden Monat sechs große neue Gaskammern errichten, die 1.500 Menschen auf einmal fassen konnten. Ende 1942 waren die meisten Juden des Generalgouvernements ermordet worden. Nun begann die SS im November 1942 die Leichen zu exhumieren und zu verbrennen, um jegliche Spuren des Massenmords zu beseitigen. Anfang Dezember 1942 wurden die Vergasungen in Belzec eingestellt. Nachdem im April 1943 alle Leichen verbrannt worden waren, ließ die SS das Lager zerstören, auf dem Gelände einen Bauernhof errichten und Bäume pflanzen. Die jüdischen Arbeitshäftlinge brachte die SS zur Ermordung nach Sobibor und verließ am 8. Mai 1943 das Lager. Das Vernichtungslager Belzec überlebten nur wenige Menschen. Zwischen März 1942 und Dezember 1942 wurden nachweisbar 434.508 Menschen ermordet hauptsächlich polnische, aber auch westeuropäische Juden. 1963 kam es in München zum Belzec-Prozess gegen Einzeltäter, von denen nur eine Person verurteilt wurde. Den anderen Angeklagten billigte das Landgericht einen Putativnotstand zu.

Freitag, 25. Januar 2013, 19.00 Uhr DGB-Haus, Spohrstraße 6, 34117 Kassel Eine Veranstaltung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) Kassel in Kooperation mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund Region Nordhessen, Arbeit und Leben Nordhessen, dem Bildungswerk Stanislaw Hantz und dem Rosa-Luxemburg-Club zum 68. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar 1945 Im Spätherbst 1941 lief unter dem Decknamen „Aktion Reinhardt“ die Vorbereitung der „Endlösung der Judenfrage“. Als Teil dieses Verbrechens wurde mit dem Bau eines Vernichtungslagers in Belzec im Distrikt Lublin begonnen. Lagerkommandant von Belzec wurde SS-Hauptsturmführer Christian Wirth (1885-1944), der bereits die „Euthanasie“ – Anstalten geleitet hatte. Zur Unter-stützung wurden dem deutschen Personal Ukrainer und Volksdeutsche, die zuvor im eigens dafür errichteten Lager „Trawniki“ ausgebildet worden waren, zugeteilt. Der systematische Massenmord in Belzec begann am 17. März 1942. Bis Mitte Juni 1942 waren über 96.000 Juden aus den Distrikten Lublin, Lemberg und Krakau in Belzec ermordet worden. Als Heinrich Himmler am 19. Juli 1942 befahl, alle arbeitsunfähigen Juden des „Generalgouver-nements“ bis Jahresende zu töten, ließ Lagerkommandant Wirth im darauffolgenden Monat sechs große neue Gaskammern errichten, die 1.500 Menschen auf einmal fassen konnten. Ende 1942 waren die meisten Juden des Generalgouvernements ermordet worden. Nun begann die SS im November 1942 die Leichen zu exhumieren und zu verbrennen, um jegliche Spuren des Massenmords zu beseitigen. Anfang Dezember 1942 wurden die Vergasungen in Belzec eingestellt. Nachdem im April 1943 alle Leichen verbrannt worden waren, ließ die SS das Lager zerstören, auf dem Gelände einen Bauernhof errichten und Bäume pflanzen. Die jüdischen Arbeitshäftlinge brachte die SS zur Ermordung nach Sobibor und verließ am 8. Mai 1943 das Lager. Das Vernichtungslager Belzec überlebten nur wenige Menschen. Zwischen März 1942 und Dezember 1942 wurden nachweisbar 434.508 Menschen ermordet hauptsächlich polnische, aber auch westeuropäische Juden. 1963 kam es in München zum Belzec-Prozess gegen Einzeltäter, von denen nur eine Person verurteilt wurde. Den anderen Angeklagten billigte das Landgericht einen Putativnotstand zu.

Wahn und Kalkül

13. November 2012

Der Antisemitismus mit dem Hakenkreuz

14.11.2012

Veranstaltung mit Kurt Pätzold

Wahn und Kalkül

Der Antisemitismus mit dem Hakenkreuz

Wir haben Kurt Pätzold eingeladen, anlässlich des Jahrestages der Reichspogromnacht über seine Fragestellungen und Beiträge zu den geschichtspolitischen Debatten in unserem Land zu berichten und noch einmal einzutauchen in die Auseinandersetzungen um das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, die Goldhagen-Debatte, den Streit um die Zwangsarbeiter-Entschädigung und anderes mehr und zu fragen, wo wir heute in der Auseinandersetzung um Antisemitismus und antifaschistische Konsequenzen stehen.

Mittwoch, 14. November 2012, 19.00 h

Cafe Buch Oase, Germaniastraße

Veranstaltung in Kooperation mit dem Rosa-Luxemburg-Club Kassel

Kurt Pätzold, einer der profiliertesten DDR-Historiker, hat sich seit vielen Jahrzehnten mit dem Thema Antisemitismus in Deutschland beschäftigt. In diesem Jahr legte er unter dem Titel „Wahn und Kalkül“ gut zwanzig Aufsätze und andere Beiträge in einem Sammelband vor, die die verschiedenen Facetten des Themas behandeln. Ausgehend von Jahrestagen, historischen Ereignissen oder öffentlichen Debatten arbeitet er darin die Geschichte der Judenverfolgung und des Judenmordes, geplant und befohlen von den Machthabern des faschistischen Deutschen Reichs, auf. Zudem befasst er sich mit der Erforschung der Verbrechen, mit der die Juristen, nicht Historiker begannen. Kurt Pätzold begreift seine historischen Forschungen als Beitrag zu aktuellen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen. Daher bettet er seine Überlegungen immer wieder in tagesaktuelle Debatten oder politische Vorgänge ein.

Mittwoch, 14. November 2012, 19.00 h Cafe Buch Oase, Germaniastraße Veranstaltung in Kooperation mit dem Rosa-Luxemburg-Club Kassel Kurt Pätzold, einer der profiliertesten DDR-Historiker, hat sich seit vielen Jahrzehnten mit dem Thema Antisemitismus in Deutschland beschäftigt. In diesem Jahr legte er unter dem Titel „Wahn und Kalkül“ gut zwanzig Aufsätze und andere Beiträge in einem Sammelband vor, die die verschiedenen Facetten des Themas behandeln. Ausgehend von Jahrestagen, historischen Ereignissen oder öffentlichen Debatten arbeitet er darin die Geschichte der Judenverfolgung und des Judenmordes, geplant und befohlen von den Machthabern des faschistischen Deutschen Reichs, auf. Zudem befasst er sich mit der Erforschung der Verbrechen, mit der die Juristen, nicht Historiker begannen. Kurt Pätzold begreift seine historischen Forschungen als Beitrag zu aktuellen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen. Daher bettet er seine Überlegungen immer wieder in tagesaktuelle Debatten oder politische Vorgänge ein.

Im Gedenken der Opfer der Pogromnacht – stoppt Neofaschismus und Antisemitismus!

6. November 2012

Gedenkgang

07.11.2012

74. Jahrestag der Reichspogromnacht in Kassel

Im Gedenken der Opfer der Pogromnacht – stoppt Neofaschismus und Antisemitismus!

Gedenkgang

Beginn: Rathaus, anschließend Karlsplatz, Opernplatz, anschließend durch die Obere und Untere Königstraße in Richtung Stern, an der Gedenktafel der ehemaligen Synagoge (Ecke Bremer Straße) Abschlusskundgebung. An einzelnen Stationen werden kurze historische Erläuterungen gegeben

Mittwoch, 07. November 2012, 17.00 h

Rathaus

Wie in den vergangenen Jahren wollen wir mit dieser öffentlichen Aktion an die antisemitischen Ausschreitungen vor den Augen der Menschen dieser Stadt erinnern. Historisches Gedenken verbinden wir in dieser Aktion mit der Verpflichtung für heute, gemeinsam gegen Neofaschismus, Rassismus und Ausgrenzung einzutreten. Ein Jahr nach dem Bekanntwerden der Neonazi-Terrorgruppe NSU, die auch in Kassel gemordet hat, wollen wir mit diesem Gedenkgang geschichtliches Erinnern und antifaschistischen Widerstand heute verbinden

Mittwoch, 07. November 2012, 17.00 h Rathaus Wie in den vergangenen Jahren wollen wir mit dieser öffentlichen Aktion an die antisemitischen Ausschreitungen vor den Augen der Menschen dieser Stadt erinnern. Historisches Gedenken verbinden wir in dieser Aktion mit der Verpflichtung für heute, gemeinsam gegen Neofaschismus, Rassismus und Ausgrenzung einzutreten. Ein Jahr nach dem Bekanntwerden der Neonazi-Terrorgruppe NSU, die auch in Kassel gemordet hat, wollen wir mit diesem Gedenkgang geschichtliches Erinnern und antifaschistischen Widerstand heute verbinden

„Vor den Augen dieser Stadt“

6. November 2012

Etwa 40 Teilnehmende beteiligten sich an dem traditionellen Gedenkgang der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) vom Rathaus zur ehemaligen Synagoge zur Erinnerung an den 74. Jahrestag der Pogromnacht und die damit verbundenen Verbrechen gegen jüdische Bürger dieser Stadt.

„Unsere Erinnerung ist verbunden mit der Warnung vor Antisemitismus und Rassismus heute. Wenn wir heute an die Reichspogromnacht erinnern, dann erinnern wir auch daran, dass vor genau einem Jahr der neofaschistische Terror in Form der NSU öffentlich geworden ist, ein Terror, der hier in Kassel mit Halit Yozgat im Jahre 2006 eines seiner 10 Todesopfer gefunden hat,“ betonte Dr. Ulrich Schneider für die VVN-BdA bei der Auftaktkundgebung. Niemand wolle das staatlich organisierte Verbrechen vor 74 Jahren und die darauf folgende Massenvernichtung mit dem neofaschistischen Terror heute gleichsetzen, aber der Terror der NSU und die anderen über 180 Opfer der rassistischen Politik in unserem Lande seit 1990 zeigten, dass Rassismus und Antisemitismus keine historischen Phänomene sind, sondern eine gegenwärtige Bedrohungen unserer demokratischen Gesellschaft und der hier lebenden Menschen, die als Fremde angesehen werden, bedeuten. Zur gesellschaftlichen Auseinandersetzung gehöre es, dass man sich mit den Wurzeln und Traditionen des Antisemitismus auch in dieser Stadt auseinandersetze. Aus diesem Grund führe man alljährlich einen solche Gedenkgang auf den Spuren von Ausgrenzung, Verfolgung und Deportation durch, dieses Jahr mit Blick auf die 1100 Jahr-Feier. Denn auch dieses Thema gehöre in das Stadtjubiläum, betonte Dr. Schneider.

Peter Gingold, Paris – Boulevard St.Martin No. 11

28. September 2012

Aus dem Leben eines jüdischen Antifaschisten und Kommunisten

29.09.2012

Lesung

Peter Gingold, Paris – Boulevard St.Martin No. 11

Aus dem Leben eines jüdischen Antifaschisten und Kommunisten

Peter Gingold (1916 – 2006) war einer der profiliertesten jüdischen Wider-standskämpfer und Kommunisten in der Bundesrepublik. Unter dem Titel „Paris – Boulevard St. Martin No. 11“ erschienen im PapyRossa-Verlag Köln seine autobiographischen Aufzeichnungen, aus denen an diesem Abend gelesen wird.

Samstag, 29. September 2012, 19.30 h

Museums-Café, Kurbad Jungborn, Sternstraße 20, 34123 Kassel

Das Kurbad Jungborn liegt auf der östlichen Fuldaseite an der Drahtbrücke.

Silvia Gingold und Ulrich Schneider lesen an diesem Abend aus den Erinnerungen von Peter Gingold. Im Kriegsjahr 1916 wurde Peter Gingold in eine jüdische Familie geboren. Als Jugendlicher erlebte er den aufkommenden Faschismus, den Antisemitismus in Frankfurt/Main, schloss sich der Arbeiterjugendbewegung an und nahm teil am ersten Widerstand gegen das faschistische Hitlerregime. Im Sommer 1933 emigrierte er mit seiner Familie ins Exil nach Paris, erlebte Existenzkampf und die Angst vor Abschiebung der Emigranten. Nach der Besetzung Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht schlossen er und seine Frau Ettie sich dem Widerstand in den Reihen der Résistance an. Peter Gingold wurde verhaftet und es gelang ihm in einer unglaublichen Flucht, den Fängen der Gestapo zu entkommen. Er nahm am Aufstand zur Befreiung von Paris teil und erlebte den 8. Mai 1945 in Turin mit der italienischen Resistenza. Zurückgekehrt nach Deutschland gestaltete er dort den politischen Neu-anfang aktiv mit. Doch dann erlebten er und seine Familie fast drei Jahr-zehnte erneute Verfolgung, Ausbürgerung und Berufsverbot.

Samstag, 29. September 2012, 19.30 h Museums-Café, Kurbad Jungborn, Sternstraße 20, 34123 Kassel Das Kurbad Jungborn liegt auf der östlichen Fuldaseite an der Drahtbrücke. Silvia Gingold und Ulrich Schneider lesen an diesem Abend aus den Erinnerungen von Peter Gingold. Im Kriegsjahr 1916 wurde Peter Gingold in eine jüdische Familie geboren. Als Jugendlicher erlebte er den aufkommenden Faschismus, den Antisemitismus in Frankfurt/Main, schloss sich der Arbeiterjugendbewegung an und nahm teil am ersten Widerstand gegen das faschistische Hitlerregime. Im Sommer 1933 emigrierte er mit seiner Familie ins Exil nach Paris, erlebte Existenzkampf und die Angst vor Abschiebung der Emigranten. Nach der Besetzung Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht schlossen er und seine Frau Ettie sich dem Widerstand in den Reihen der Résistance an. Peter Gingold wurde verhaftet und es gelang ihm in einer unglaublichen Flucht, den Fängen der Gestapo zu entkommen. Er nahm am Aufstand zur Befreiung von Paris teil und erlebte den 8. Mai 1945 in Turin mit der italienischen Resistenza. Zurückgekehrt nach Deutschland gestaltete er dort den politischen Neu-anfang aktiv mit. Doch dann erlebten er und seine Familie fast drei Jahr-zehnte erneute Verfolgung, Ausbürgerung und Berufsverbot.

Abschied von einem Antifaschisten

geschrieben von U. Schneider

5. September 2012

Am 18. August 2012 verstarb Heinrich Rausch im Alter von 92 Jahren. Am 6. September fand in Ahnatal-Weimar die Trauerfeier statt.

Die Trauerhalle auf dem Weimarer Friedhof war nicht groß genug, um alle Trauergäste zur Beisetzungsfeier von Heinrich Rausch zu fassen. Das zeigte einmal mehr, wie angesehen er als Kommunist, Antifaschist, Mitbürger und Nachbar in der Gemeinde war. In einer Ansprache würdigte der Kreisvorsitzende der VVN-BdA, Dr. Ulrich Schneider, den Verstorbenen und zeichnete seinen Lebensweg, die Herausforderungen in familiärer, beruflicher und politischer Hinsicht nach. Er machte deutlich, dass Heinrich Rausch trotz vieler Brüche und Schicksalsschläge optimistisch geblieben ist und sich in vielfältiger Weise für seine Familie und seine Mitmenschen engagiert hat. Seine Standhaftigkeit und Überzeugungstreue wird nicht zuletzt durch seine über 60-jährige Mitgliedschaft in der Gewerkschaft sichtbar. Die Würdigung endete mit den Sätzen: „Henner Rausch war ein wacher Zeitgenosse, der sich für seine Familie, seine Mitmenschen, seine Umwelt und die Lösung von Problemen des Lebens bis zuletzt interessierte und engagiert einsetzte. Er war in der Lage, trotz aller Widrigkeiten seinen Lebensmut zu bewahren und die Veränderungen zu bewältigen. Er war ein engagierter, warmherziger und optimistischer Mensch, der sich für seine Mitmenschen, seine Gemeinde und insbesondere für seine Familie eingesetzt hat. Er wird uns allen fehlen.“

Keinen Platz dem Nazi-Aufmarsch

3. August 2012

Gemeinsam gegen NPD-Deutschlandtour

04.08.2012

NPD in Kassel

Keinen Platz dem Nazi-Aufmarsch

Gemeinsam gegen NPD-Deutschlandtour

Wie bekannt wurde, hat die NPD mit ihrer rassistischen „Deutschland-Tour“ am Samstag einen Auftritt in Kassel angemeldet. Das „Bündnis gegen Rechts“ und die mit ihm verbundenen Organisationen und Initiativen protestiert in aller Schärfe gegen diese Provokation und fordert die Stadt Kassel auf, diesen Auftritt nicht zu genehmigen.

Es kann nicht angehen, dass in einer Stadt, in der anlässlich der documenta 13 die Welt zu Gast ist, nationalistische Provokateure einen Raum zum Auftreten erhalten sollen. Es kann nicht angehen, dass an diesem Samstag, an dem die Kasseler Bürger in Gemeinsamkeit und Vielfalt das traditionelle Volksfest Zissel im gesamten Stadtgebiet feiern, solche Auftritte schlimmstenfalls noch durch Polizeieinsatz ermöglicht werden.

Es ist sicher, das Kasseler „Bündnis gegen Rechts“ wird der angekündigten NPD-Provokation nicht tatenlos gegenüberstehen. Wir rufen schon jetzt alle Antifaschisten und engagierten Kasseler Bürger auf, der NPD lautstark und deutlich sichtbar entgegenzutreten.

Samstag, 04. August 2012, 15.00

Bettenhausen, Leipziger Platz

In der HNA wird berichtet dass die Nazis am Samstag um 16.00 h auf dem Leipziger Platz in Bettenhausen auftreten wollen. Eigentlich ist bereits das der erste Erfolg, da sie weder in die Innenstadt, noch am Bahnhof Wilhelmshöhe bzw. an der Stadthalle (was sie ursprünglich angekündigt hatten) ihre Aktion durchführen können. Dann werden wir uns halt etwas in den Kasseler Osten bewegen müssen. Außerdem gibt es dort einige engagierte Gruppen von Migrantenorganisationen, die Nazis auch überhaupt nicht mögen. Ein überparteiliches Bündnis der Parteien des Stadtparlaments ruft zu einer Gegenaktion in der Burgstarße auf (das ist 50 Meter vom Leipziger Platz entfernt). Die NPD kommt nicht durch – das Flaggschiff geht auch in Kassel baden!

Samstag, 04. August 2012, 15.00 Bettenhausen, Leipziger Platz In der HNA wird berichtet dass die Nazis am Samstag um 16.00 h auf dem Leipziger Platz in Bettenhausen auftreten wollen. Eigentlich ist bereits das der erste Erfolg, da sie weder in die Innenstadt, noch am Bahnhof Wilhelmshöhe bzw. an der Stadthalle (was sie ursprünglich angekündigt hatten) ihre Aktion durchführen können. Dann werden wir uns halt etwas in den Kasseler Osten bewegen müssen. Außerdem gibt es dort einige engagierte Gruppen von Migrantenorganisationen, die Nazis auch überhaupt nicht mögen. Ein überparteiliches Bündnis der Parteien des Stadtparlaments ruft zu einer Gegenaktion in der Burgstarße auf (das ist 50 Meter vom Leipziger Platz entfernt). Die NPD kommt nicht durch – das Flaggschiff geht auch in Kassel baden!

Kassel erfolgreich gegen Nazi-Kundgebung

3. August 2012

Der Auftritt der NPD -„Deutschlandfahrt“ gestaltete sich auch in Kassel als Desaster der Nazis.

Am Samstag, den 4. August 2012, stellten sich gut 500 Menschen in Kassel – Bettenhausen der NPD entgegen, die mit ihrem Propaganda-LKW Nordhessen heimsuchte. Ein Bürgerbündnis, das alle im Stadtparlament vertretenen Parteien, Gewerkschaften, Religionsgemeinschaften, ausländische Vereinigungen und die VVN-BdA umfasste, und dessen Aufruf von weiteren Initiativen, u.a. dem Kasseler Friedensforum, unterstützt wurde, führte eine kurze Auftaktkundgebung durch. Anwesend waren der SPD Oberbürgermeister, die hessische CDU – Wissenschaftsministerin, der Ortsbeiratsvorsitzende und zahlreiche Lokalpolitiker.

Lauthals und mit kreativen Lärminstrumenten wurde die NPD, die unter Einsatz eines großen Polizeiaufgebotes an ihren Standort gelangen konnte, von Bürgerbündnis und autonomer Antifa gemeinsam über eine Stunde daran gehindert, ihre Hassparolen hörbar an die Bevölkerung weiterzugeben. Nach 65 Minuten war der Nazispuk vorbei. Der Truck verließ mit allen angereisten Nazis die Stadt. Es war ein politisch breiter, friedlicher und erfolgreicher Protest.

Problematisch war allein das Verhalten der Polizei, die mit zwei Hundertschaften anwesend sich nicht scheute, einen Gewerkschaftssekretär präventiv in Gewahrsam zu nehmen, um der NPD die Personendaten für eine mögliche Anzeige aushändigen zu können. Auch eine Person, die weniger frische Tomaten bei sich führte, wurde zur erkennungsdienstlichen Behandlung verhaftet und ins Polizeipräsidium verbracht.

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