BELZEC – Vernichtungslager der „Aktion Reinhardt“

24. Januar 2013

25.01.2013

GEGEN DAS VERGESSEN. Lesung, Vortrag und Gespräch

BELZEC – Vernichtungslager der „Aktion Reinhardt“

mit Robert Kuwalek, Historiker und Ewa Koper, pädagogische Mitarbeiterin der Gedenkstätte BELZEC

Freitag, 25. Januar 2013, 19.00 Uhr

DGB-Haus, Spohrstraße 6, 34117 Kassel

Eine Veranstaltung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) Kassel in Kooperation mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund Region Nordhessen, Arbeit und Leben Nordhessen, dem Bildungswerk Stanislaw Hantz und dem Rosa-Luxemburg-Club zum 68. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar 1945

Im Spätherbst 1941 lief unter dem Decknamen „Aktion Reinhardt“ die Vorbereitung der „Endlösung der Judenfrage“. Als Teil dieses Verbrechens wurde mit dem Bau eines Vernichtungslagers in Belzec im Distrikt Lublin begonnen. Lagerkommandant von Belzec wurde SS-Hauptsturmführer Christian Wirth (1885-1944), der bereits die „Euthanasie“ – Anstalten geleitet hatte. Zur Unter-stützung wurden dem deutschen Personal Ukrainer und Volksdeutsche, die zuvor im eigens dafür errichteten Lager „Trawniki“ ausgebildet worden waren, zugeteilt. Der systematische Massenmord in Belzec begann am 17. März 1942. Bis Mitte Juni 1942 waren über 96.000 Juden aus den Distrikten Lublin, Lemberg und Krakau in Belzec ermordet worden. Als Heinrich Himmler am 19. Juli 1942 befahl, alle arbeitsunfähigen Juden des „Generalgouver-nements“ bis Jahresende zu töten, ließ Lagerkommandant Wirth im darauffolgenden Monat sechs große neue Gaskammern errichten, die 1.500 Menschen auf einmal fassen konnten. Ende 1942 waren die meisten Juden des Generalgouvernements ermordet worden. Nun begann die SS im November 1942 die Leichen zu exhumieren und zu verbrennen, um jegliche Spuren des Massenmords zu beseitigen. Anfang Dezember 1942 wurden die Vergasungen in Belzec eingestellt. Nachdem im April 1943 alle Leichen verbrannt worden waren, ließ die SS das Lager zerstören, auf dem Gelände einen Bauernhof errichten und Bäume pflanzen. Die jüdischen Arbeitshäftlinge brachte die SS zur Ermordung nach Sobibor und verließ am 8. Mai 1943 das Lager. Das Vernichtungslager Belzec überlebten nur wenige Menschen. Zwischen März 1942 und Dezember 1942 wurden nachweisbar 434.508 Menschen ermordet hauptsächlich polnische, aber auch westeuropäische Juden. 1963 kam es in München zum Belzec-Prozess gegen Einzeltäter, von denen nur eine Person verurteilt wurde. Den anderen Angeklagten billigte das Landgericht einen Putativnotstand zu.

Freitag, 25. Januar 2013, 19.00 Uhr DGB-Haus, Spohrstraße 6, 34117 Kassel Eine Veranstaltung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) Kassel in Kooperation mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund Region Nordhessen, Arbeit und Leben Nordhessen, dem Bildungswerk Stanislaw Hantz und dem Rosa-Luxemburg-Club zum 68. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar 1945 Im Spätherbst 1941 lief unter dem Decknamen „Aktion Reinhardt“ die Vorbereitung der „Endlösung der Judenfrage“. Als Teil dieses Verbrechens wurde mit dem Bau eines Vernichtungslagers in Belzec im Distrikt Lublin begonnen. Lagerkommandant von Belzec wurde SS-Hauptsturmführer Christian Wirth (1885-1944), der bereits die „Euthanasie“ – Anstalten geleitet hatte. Zur Unter-stützung wurden dem deutschen Personal Ukrainer und Volksdeutsche, die zuvor im eigens dafür errichteten Lager „Trawniki“ ausgebildet worden waren, zugeteilt. Der systematische Massenmord in Belzec begann am 17. März 1942. Bis Mitte Juni 1942 waren über 96.000 Juden aus den Distrikten Lublin, Lemberg und Krakau in Belzec ermordet worden. Als Heinrich Himmler am 19. Juli 1942 befahl, alle arbeitsunfähigen Juden des „Generalgouver-nements“ bis Jahresende zu töten, ließ Lagerkommandant Wirth im darauffolgenden Monat sechs große neue Gaskammern errichten, die 1.500 Menschen auf einmal fassen konnten. Ende 1942 waren die meisten Juden des Generalgouvernements ermordet worden. Nun begann die SS im November 1942 die Leichen zu exhumieren und zu verbrennen, um jegliche Spuren des Massenmords zu beseitigen. Anfang Dezember 1942 wurden die Vergasungen in Belzec eingestellt. Nachdem im April 1943 alle Leichen verbrannt worden waren, ließ die SS das Lager zerstören, auf dem Gelände einen Bauernhof errichten und Bäume pflanzen. Die jüdischen Arbeitshäftlinge brachte die SS zur Ermordung nach Sobibor und verließ am 8. Mai 1943 das Lager. Das Vernichtungslager Belzec überlebten nur wenige Menschen. Zwischen März 1942 und Dezember 1942 wurden nachweisbar 434.508 Menschen ermordet hauptsächlich polnische, aber auch westeuropäische Juden. 1963 kam es in München zum Belzec-Prozess gegen Einzeltäter, von denen nur eine Person verurteilt wurde. Den anderen Angeklagten billigte das Landgericht einen Putativnotstand zu.