Zahlreiche politische Organisationen beziehen sich positiv auf den Begriff „Antifaschismus“. Dennoch gibt es zwischen ihnen grundsätzliche Unterschiede in ihrem theoretischen Verständnis und ihrem aktuellen Handeln. An diesem Abend soll es um Fragen gehen wie: Gibt es eine feste Theorie des Antifaschismus? Welche Erfahrungen können uns müssen in die politischen Kämpfe der Gegenwart einbezogen werden? Welche Schlussfolgerungen müssen aus den Veränderungen auf Seiten der politischen Rechten gezogen werden? Was bedeutet die Aussage „Antifaschismus ist mehr als eine Gegenbewegung“? Termin: Dienstag, 11.11.2014, 19.00 Uhr Ort: Café Buch-Oase Kassel, Germaniastr.14 Dr. Ulrich Schneider (Historiker, VVN-BdA, FIR) Der Referent ist Autor des bei Papyrossa erschienen Buches: Schneider, Ulrich: Antifaschismus (Basiswissen Politik / Geschichte / Gesellschaft / Ökonomie) Pocketformat, 135 Seiten, ISBN 978-3-89438-543-9
Gedenk- und Mahnwache zur Reichspogromnacht
4. November 2014
Auch anlässlich des 76. Jahrestages des Beginns der Reichspogromnacht am 7. November 1938 in Kassel findet eine Aktion von VVN-BdA und Kasseler Friedensforum statt.
Gedenk- und Mahnwache am Platz der ehemaligen Synagoge
Untere Königstraße (am Platz der Mahntafel)
am Freitag, den 7. November 2014 von 16:30 h bis 17:30 h
Es spricht: Andreas Huhn, ehemals VK-Leiter bei VW Baunatal, IG Metall
Wir möchten mit dieser Aktion dokumentieren, dass die Erinnerung an das Verbrechen und die politische Mahnung für heute – gegen Rassismus, Antisemitismus und Neofaschismus aktiv zu bleiben – nicht vergessen sind.
„Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch“
7. April 2014
Eine Veranstaltung der LINKEN anlässlich des 50. Jahrestages des Frankfurter Auschwitz-Prozess
Samstag, 3. Mai 2014, 16.00 – 19.00 Uhr
Haus der Kirche, Wilhelmshöher Allee 330, 34131 Kassel
Der 50. Jahrestag des Frankfurter Auschwitz-Prozesses bietet nicht nur einen Anlass, über das Verfahren und die Aufarbeitung der NS-Verbrechen in der Bundesrepublik nachzudenken, sondern ist zugleich Mahnung, auch heute allen neofaschistischen und rassistischen Bestrebungen in Deutschland und Europa entschieden entgegenzutreten. „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch“ schrieb einst Bertolt Brecht.
Jahrelang konnte die NSU-Terrorbande unbehelligt mordend durch Deutschland ziehen. In Gefolge von Finanzkrise und EU-Troika-Politik sind in zahlreichen europäischen Ländern neue extrem rechte Formationen auf dem Vormarsch. Das Spektrum reicht von Rechtspopulisten wie der sogenannten Alternative für Deutschland (AfD) bis hin zu offen neofaschistischen Parteien wie der Goldenen Morgendämmerung in Griechenland.
Es referieren u.a.:
Philip Becher, Universität Siegen
Wolfgang Gehrcke, MdB Die LINKE
Dr. Ulrich Schneider, VVN-BdA
Musik mit Esther Bejarano und Microfone Mafia
VVN-BdA verurteilt Schändung der Gedenkstätte am Halit Yozgat Platz
7. April 2014
Es ist gerade einmal ein Jahr her, dass Rassisten die Gedenktafel für das Kasseler Opfer des NSU Halit Yozgat mit schwarzer Farbe beschädigten. Damals forderten wir die Stadt und die Bürger der Stadt auf, sich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln sichtbar gegen die Schändung der Erinnerung zu stellen. Und wir können zufrieden sein, dass dies in den vergangenen Monaten sichtbaren Ausdruck gefunden hat: Der Ostermarsch führte wenig später zu diesem Denkmal, mehrere kleinere und größere Gedenkaktionen fanden hier statt, die Stolperstein-Initiative machte an diesem Ort Station und an diesem Sonntag fand die beeindruckende Gedenkfeier unter großer Beteiligung von Kasseler Mitbürdern statt.
Mit der Beschädigung der Tafel mit Teerfarbe am heutigen Montag versuchten Rassisten erneut dieses Gedenken in Kassel zu behindern. Stadt und Polizei haben bereits erklärt, die Verfolgung der Täter mit allen Mitteln zu betreiben.
Wir rufen die Bürgerinnen und Bürger der Stadt auf, weiterhin mit vielfältigen Aktionen Zeichen dafür zu setzen, dass Neonazis und Rassisten an diesem Platz und in dieser Stadt keinen Raum für ihre Provokationen erhalten. Das sind wird den Opfern rassistischer Gewalt schuldig. Wie stark unser gemeinsamer Widerstand ist, das ist auch ein Zeichen für den demokratischen Zustand unserer Gesellschaft.
Rassismus und Neofaschismus haben keinen Platz in Kassel.
Ansprache zum 75. Jahrestag der Reichspogromnacht
9. November 2013
Wir gedenken heute des 75. Jahrestages der Reichspogromnacht und der damit verbundenen Verbrechen der Nazis gegen jüdische Bürger dieser Stadt. Für uns ist und bleibt die Erinnerung an die Verbrechen damals verbunden mit der Mahnung und Warnung, Antisemitismus und Rassismus niemals zu tolerieren. Und wenn wir heute an die Reichspogromnacht erinnern, die bekanntlich in Kassel am 7. November 1938 ihren Ausgang nahm, dann erinnern wir auch daran, dass vor etwa zwei Jahren der neofaschistische Terror in Form des NSU öffentlich geworden ist, ein Terror, der hier in Kassel mit Halit Yozgat im Jahre 2006 eines seiner 10 Todesopfer gefunden hat.
Niemand wird auf die verquere Idee kommen, das staatlich organisierte Verbrechen vor 75 Jahren und die darauf folgende Massenvernichtung mit dem neofaschistischen Terror heute gleichsetzen zu wollen.
Aber der Terror der NSU und die anderen über 180 Opfer der rassistischen Politik in unserem Lande seit 1990 zeigen, dass Rassismus und Antisemitismus keine historischen Phänomene sind, sondern eine ganz gegenwärtige Bedrohungen unserer demokratischen Gesellschaft und der hier lebenden Menschen, die als Fremde angesehen werden, bedeuten. Und wenn ich von Rassismus spreche, muss ich gar nicht bis nach Lampedusa schauen, sondern es reicht der Blick auf die Aktionen des rassistischen Mobs in Berlin-Hohenschönhausen gegen eine Flüchtlingsunterkunft und die rassistischen Aufmärsche in Schneeberg im Erzgebirge gegen ein geplantes Asylbewerber-Heim. Etwa 1800 Menschen beteiligten sich in diesem 2000 Seelen-Ort an dem Aufmarsch. Aber ich will auch nicht vergessen die antifaschistischen Aktivitäten zu erwähnen: In Berlin ist es den demokratischen Kräften mittlerweile gelungen, deutliche Gegensignale zu setzen, selbst in Schneeberg stellten sich 500 Personen gegen den rassistischen Aufmarsch.
Zwar erleben wir in Kassel keine solchen Aufmärsche, jedoch mahnen uns uns aus den vergangenen Jahren Schmierereien, Schändungen des jüdischen Friedhofs, Angriffe auf den Rabbiner der jüdischen Gemeinde und andere antisemitische Provokationen an die Alltäglichkeit des Rassismus.
Deshalb dürfen wir nicht allein rechten und rassistischen Terror thematisieren, sondern wir müssen auch Rassismus in staatlichen, medialen und gesellschaftlichen Institutionen und Diskursen zum Thema machen.
Dagegen benötigen wir – und das ist eine Aufgabe der Politik, die nicht nur salbungsvolle Worte des Gedenkens finden darf –
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eine dauerhafte Stärkung der zivilgesellschaftliche Beobachtung/ Monitoring der extremen Rechten,
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die umfassende und schonungslose Aufklärung aller Vorgänge bei den Sicherheits- und Geheimdiensten in Bezug auf die extreme Rechte sowie
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den Ausbau und die dauerhafte Absicherung einer flächendeckenden, zivilgesellschaftlichen Auseinandersetzung mit der extremen Rechten (insbesondere für Mobile Beratungsteams und Opferberatungsstellen.
Zur gesellschaftlichen Auseinandersetzung gehört es, dass wir uns mit den gesellschaftlichen Wurzeln und Traditionen des Antisemitismus auch in unserer Stadt Kassel auseinandersetzen. Aus diesem Grunde führen wir wie in jedem Jahr – diesmal im Rahmen der 1100 Jahr-Feier – unseren traditionellen Gedenkgang auf den Spuren von Verfolgung, Ausgrenzung und Deportation durch.
75 Jahre Reichspogromnacht in Kassel
31. Oktober 2013
Wie in den vergangenen Jahren erinnern die Kasseler VVN-BdA und das Kasseler Friedensforum am 7. November mit einer öffentlichen Aktion an die antisemitischen Ausschreitungen vor den Augen der Menschen dieser Stadt. Historisches Gedenken verpflichtet uns heute, gemeinsam gegen Neofaschismus, Rassismus und Ausgrenzung einzutreten.
Mit einem Gedenkgang soll durch eine Verortung von Geschichte die Erinnerung an Verfolgung und faschistischen Terror für heutige Generationen lebendig gehalten und gleichzeitig ein Signal gegen Neofaschismus und Antisemitismus heute gesetzt werden. Bei diesem antifaschistischen Stadtrundgang werden historische Orte der antisemitischen Verfolgung und neu gesetzte Stolpersteine aufgesucht.
Gedenkkundgebung und Mahngang
durch die Kasseler Innenstadt
am Donnerstag, den 7.November 2013, um 17.00 Uhr
Treffpunkt: Rathaus, vor dem Aschrott-Brunnen,
Obere Königstraße
Im Gedenken der Opfer der Pogromnacht:
Keine Toleranz gegen Neofaschismus und Antisemitismus!
70 Jahre Zerstörung Kassels
16. Oktober 2013
In der Nacht vom 22./23. Oktober 1943 wurde Kassel Ziel eines schweren alliierten Bombardements. Ein großer Teil der Altstadt und weiterer Stadtteile wurden zerstört.
Aus diesem Anlass veranstalten das Kasseler Friedensforum, die VVN-BdA Kassel und die Naturfreunde Hessen-Kassel am Montag, den 21. Oktober 2013 um 19.00 h im Evangelischen Forum (Lutherplatz) eine Diskussionsrunde unter dem Titel Ursachen – Erinnerung – Mahnung.
Wir wollen gemeinsam mit Zeitzeugen aus antifaschistischer Perspektive an diese Bombennacht erinnern, indem wir Ursachen, warum Kassel nicht „Opfer“, sondern strategisches Bombenziel der Alliierten war, benennen und Konsequenzen für heute thematisieren.
Widerstand gegen die Nationalsozialisten – Erinnern in Kassel
28. August 2013
Am 1. Am September jährt sich zum 74. Mal der Beginn des 2. Weltkrieges. Die Friedens- und Gewerkschaftsbewegung begeht diesen Tag traditionell als Antikriegstag.
Die Kreisvereinigung Kassel der VVN-BdA ist Mitveranstalter einer Matinee
am Sonntag, 1. September von 11 bis 12 Uhr im Cafe Buch-Oase in der Germaniastraße 14, Kassel-West.
„Widerstand gegen die Nationalsozialisten – Plätze, Straßen, Stolpersteine. Erinnern in Kassel“. Vorstellung des soeben erschienen gleichnamigen Buches von Rolf Wekeck.
Zusammen mit dem Kasseler Friedensforum und der Stolperstein-Initiative e.V. laden wir herzlich zu dieser Lesung ein.
Eintritt: frei
Matinee zum 8. Mai 1945
27. April 2013
Erinnerungen an Ettie und Peter Gingold
Film und Lesung
Der jüdische Kommunist und Antifaschist, der den 8. Mai 1945 unter italienischen Partisanen in Turin erlebt hat, bezeichnete diesen Tag als „Morgenrot der Menschheitsgeschichte“. Als Hommage an Ettie und Peter Gingold zeigen wir den Film „Zeit für Zeugen“. Anschließend werden Texte aus den Erinnerungen dieser beiden kommunistischen Antifaschisten vorgelesen.
Wann? Sonntag, 05. Mai 2013, 11.00 h
Wo? Café Buch-Oase, Germaniastraße 14, 34119 Kassel Veranstalter: VVN – BdA Kassel
Stolpersteinverlegung in Kassel
23. März 2013
Gunter Demnig verlegt am Mittwoch, den 3. April 2013 in Kassel Stolpersteine:
13:30 h Karthäuser Str. 5 A für Kurt Finkenstein
14:00 h Fünffensterstraße für Alfred Gall
14:30 h Ständeplatz für Luise Nauhaus
15:00 h Friedrich-Ebert-Str. 27 für Lehmann Tannenbaum
15:30 h Parkstr. 31 für Regina Deborah Schiff
16:00 h Breitscheidstr. 20 für Johannes Walter
16:40 h Müllerstr. 2 für Margot, Marjen, Israel und Rosa Rosengarten
17:10 h Gartenstraße 27 für Paula Lohagen
Wir laden alle Interessierten und Freunde zur Teilnahme ein.