Ostermarsch in Kassel

8. April 2007

9.4.2007

Ostermarsch in Kassel

Montag, 9. April 2007, ab 10.45 Uhr

Kassel

Wir rufen auf zur Teilnahme an dem nordhessischen Ostermarsch in Kassel.

Montag, 9. April 2007, ab 10.45 Uhr Kassel Wir rufen auf zur Teilnahme an dem nordhessischen Ostermarsch in Kassel.

Hans Mayer

geschrieben von U. Schneider

26. März 2007

Viele kennen Prof. Dr. Hans Mayer als marxistischen Literaturwissenschaftler. Nur wenigen ist bekannt, dass er der erste Landesvorsitzende der VVN Hessen war. Am 19. März 2007 hätte er seinen 100. Geburtstag – gleichzeitig mit dem 60. Jahrestag der Gründung unserer Organisation.

Schon in der Weimarer Zeit als Student in Köln, Bonn und Berlin engagierte er sich gegen den Vormarsch der rechten Kräfte. Mitstreiter der Gruppe „Der Rote Kämpfer“, dann der SAP und später der KPD-Opposition (KPO) (Thalheimer) erfuhr er mit der Machtübertragung an die Nazis als Marxist und Jude die unmittelbare Verfolgung. Zwar legte er noch seine zweite Staatsprüfung ab, floh jedoch unmittelbar danach im August 1933 nach Frankreich. Dort übernahm er kurzzeitig die Chefredaktion der Tageszeitung der KPO im Elsass, der „Neuen Welt“. Doch diese Tätigkeit währte nicht lange. Schon 1934 musste er Frankreich verlassen und ging in die französische Schweiz nach Genf.

Dieses Land wurde – mit Unterbrechungen – für die folgenden 11 Jahre sein politisches Exil. Für einige Monate ging Mayer 1938/39 nach Paris, kehrte jedoch nach dem Überfall Hitlerdeutschlands auf Polen in die Schweiz zurück, wo er als „feindlicher Ausländer“ interniert wurde. Als es nach Stalingrad für Exilsuchende in der Schweiz möglich wurde, politisch öffentlich aufzutreten, fand man Hans Mayer in der Bewegung „Freies Deutschland“. Seit Herbst 1943 erschien die gleichnamige Zeitschrift. In diesem Kreis wirkten Kommunisten, Mitglieder des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes (ISK), einige Sozialdemokraten und parteilose Antifaschisten. Hans Mayer war Mitglied in der neugeschaffenen Pressekommission und als Delegierter auf „Flüchtlingskonferenzen“.

Er war Mitbegründer einer kulturpolitisch orientierten Flüchtlingszeitschrift „Über die Grenzen – Von Flüchtlingen für Flüchtlinge“, die von November 1944 bis Dezember 1945 erschien. Die Zeitschrift versuchte die aktuelle literarische und kulturelle Entwicklung in Europa aufzunehmen und als Fundament für eine kulturelle Erneuerung Deutschlands nach dem Ende des NS-Regimes aufzustellen.

Ende Oktober 1945 kehrte Hans Mayer in Frankfurt/ Main zurück. Er schrieb, nun fordere man von ihm nach der Theorie die Praxis. In Frankfurt erwartete ihn Golo Mann, der als amerikanische Offizier die Verantwortung für den Aufbau des amerikanischen Rundfunksenders „Radio Frankfurt“ hatte. Zuerst als Kulturredakteur stellte Hans Mayer gemeinsam mit Stefan Hermlin in kürzeren und längeren Beiträgen antifaschistische und humanistische Literatur vor. Später als politischer Chefredakteur kommentierte er den Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess und griff in die öffentliche Debatte über das Gedenken an die Opfer des Faschismus oder zur geistigen Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit engagiert ein.

In Frankfurt erwarteten ihn aber nicht nur kulturpolitische Aufgaben, sondern auch seine Mitstreiter aus dem Exil, die ihn in den Aufbau einer politischen Organisation ehemaliger Verfolgter einbezogen.

Im August 1946 wurde in Hanau das erste Programm einer „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes“ (VVN) beschlossen. Kernaufgabe war, „den Kampf gegen alle ideologischen Reste des Nazismus, des Militarismus und der Rassenlehre systematisch zu führen, um dadurch den Völkerfrieden zu sichern und jeden Versuch neuer faschistischer Betätigung zu unterbinden.“

Aufgrund alliierter Beschränkungen konnte jedoch erst Ende Februar 1947 in Gießen die hessische Landesvereinigung der VVN gegründet werden. Und Hans Mayer, der zu diesem Zeitpunkt bereits bei „Radio Frankfurt“ ausgeschieden war, ließ sich zum Vorsitzenden der hessischen VVN wählen. „Da gab es viel zu tun, oft zu protestieren, manches zu verhindern. Jener Respekt, den man den Opfern bisher gezollt hatte, schien verbraucht,“ beschrieb er seine politische Arbeit. Und er erlebte eine Reaktion im Umgang mit den Verbrechen des deutschen Faschismus, die bis heute Aktualität besitzt: „Sie rechneten lieber auf: deine Leiden und meine Leiden. Ich habe diese Buchführung stets verabscheut.“

Als gewählter Landesvorsitzender der hessischen VVN bekam er im März 1947 die Aufgabe, die erste Interzonale Länderkonferenz der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes in Frankfurt/ M., faktisch den Gründungskongress, zu eröffnen.

Sein Credo damals: „Es führt nur ein einziger Weg zur internationalen Verständigung der Völker. Denn das ist entscheidend, dass sich die Kräfte der Resistance in Frankreich, der belgischen, der jugoslawischen, der tschechischen, der holländischen, der dänischen, der norwegischen Widerstandsbewegung zusammenfinden … mit den deutschen Männern und Frauen, die gleich ihnen gefoltert wurden, die gleich ihnen das gestreifte Kleid getragen haben, die gleich ihnen in jedem Augenblick vor dem Tode standen. Wer hätte denn wirklich eine Möglichkeit gehabt, im Ausland als Sprecher Deutschlands gehört zu werden, wenn nicht diese Menschen … ?“

Hans Mayer war ein wortgewaltiger und gleichzeitig nachdenklicher Vertreter der VVN, der auch politischen Debatten nicht aus dem Weg ging, so beispielsweise in der Auseinandersetzung mit Martin Niemöller 1947. Bei aller inhaltlichen Differenz betonte Mayer in Auseinandersetzungen jedoch immer wieder die Gemeinsamkeit der Überzeugung aller Nazigegner.

Ende 1948 orientierte sich Hans Mayer beruflich und persönlich neu, er nahm einen Ruf als Literaturwissenschaftler an die Leipziger Universität an. Für damalige Verhältnisse nicht ungewöhnlich, behielt Hans Mayer längere Zeit seine westdeutschen Personaldokumente und einen zweiten Wohnsitz in Frankfurt/M., wo er noch bis Ende 1949 als Vorsitzender der Hessischen VVN wirkte.

Hans Mayer starb am 19. Mai 2001 in Tübingen. Noch 1999 war ihm, der nach verschiedenen Stationen am Ende seines wissenschaftlichen Weges in Tübingen angekommen war, von der dortigen Kreisvereinigung die Ehrenmitgliedschaft der VVN-BdA verliehen worden.

Hinweis:

Jens Rüggeberg und Ulrich Schneider haben im Auftrag der VVN-BdA Tübingen-Mössingen aus Anlass des 100. Geburtstages eine 48seitige Broschüre mit Texten über und unbekannten Text von Hans Mayer als Antifaschist herausgegeben. Organisationspreis 3,50 € zuzüglich Porto (ab 10 Exemplaren 2,50 €)

Sie ist zu beziehen über die Bundesgeschäftsstelle der VVN-BdA, Franz-Mehring-Platz 1,10243 Berlin oder über Ver.di Köln, Gesa Großstück, Hans Böckler-Platz 9, 50672 Köln,

Ignorieren? Intervenieren? Sich engagieren!

1. Dezember 2006

Friedensstrategien in einer unfriedlichen Welt

2.12.2006

13. Friedensratschlag 2006

Ignorieren? Intervenieren? Sich engagieren!

Friedensstrategien in einer unfriedlichen Welt

Samstag, 2. Dezember 2006, Beginn: 12.00 Uhr

Universität Kassel, Standort Wilhelmshöher Allee

(2. und 3. Dezember 2006)

Detailliertes Programm und Anmeldung: www.uni-kassel.de/fb5/frieden

Mail: strutype@uni-kassel.de

Samstag, 2. Dezember 2006, Beginn: 12.00 Uhr Universität Kassel, Standort Wilhelmshöher Allee (2. und 3. Dezember 2006) Detailliertes Programm und Anmeldung: www.uni-kassel.de/fb5/frieden Mail: strutype@uni-kassel.de

Die Vereinigungen der Verfolgten des Naziregimes (VVN) in Hessen gegründet

geschrieben von U. Schneider

16. November 2006

Im Herbst 1946 wurden in verschiedenen Städten Hessens Organisationen ehemaliger politischer Gegner und Verfolgter des Naziregimes gegründet.

Zurückgekehrt aus den Konzentrationslagern und anderen faschistischen Haftstätten, aus der Illegalität oder dem politischen Exil hatten sich die Frauen und Männer, die sich als ausgewiesene Gegner des Naziregimes erwiesen hatten, von Anfang an den Alliierten zum Neuaufbau des demokratischen Deutschlands zur Verfügung gestellt. Und sie bekamen Verantwortung als Ortsbürgermeister, als Polizeichef, als Leiter der Betreuungsstelle für politisch, religiös oder rassisch Verfolgte, als Arbeitsminister in der ersten hessischen Landesregierung.

All dies waren wichtige Funktionen und Aufgaben für einen antifaschistisch-demokratischen Neubeginn. Aber bald wurde erkennbar, dass Antifaschisten und ehemaligen Verfolgten nur dann eine gewichtige Stimme im Prozess der Neugestaltung behalten können, wenn sie organisiert auftreten. Zudem wurden die Betreuungsstellen, die die soziale Hilfe sicherstellen sollten, zu kommunalen Behörden umgewandelt, so dass die politische Interessenvertretung der Überlebenden damit nicht mehr einhergehen konnte.

Aus diesem Grund trafen sich seit dem Sommer 1946 in verschiedenen hessischen Städten die ehemaligen „Konzentrationäre“, wie man sie damals nannte, um über den Aufbau von Vereinigungen der Verfolgten des Naziregimes (VVN) zu beraten. Gemäß der Vorgaben der amerikanischen Besatzungsmacht musste ein Aufbau der Strukturen von unten nach oben erfolgen, obwohl sich die Antifaschisten natürlich hessenweit, im Rahmen der gesamten amerikanischen Besatzungszone und sogar zwischen den verschiedenen Zonen verständigten.

In Nordrhein – Westfalen (britische Zone) konnte schon Ende September 1946 eine Landesorganisation gegründet werden. In einem Schreiben übermittelte der Geschäftsführer der VVN Frankfurt/M. Grüße aus Hessen, obwohl die eigentliche Gründungsversammlung in Frankfurt erst am 17. November 1946 stattfand. Das macht deutlich, dass der Prozess der Konstituierung der Organisation lange vor dem – von den Besatzungsoffizieren zu genehmigenden – Treffen stattfand. In Kassel traf man sich dazu Ende Oktober, in Frankfurt Mitte November.

Die Frankfurter Gründungsfeier fand in den Räumlichkeiten der Westend-Synagoge statt. Es sprachen Oberbürgermeister Walter Kolb, Arbeitsminister Oskar Müller sowie – in unterschiedlichen Funktionen und als Vertreter von SPD, CDU und KPD – die ehemaligen Häftlinge des KZ Buchenwald Hermann Brill, Eugen Kogon und Otto Roth. Diese politische Breite spiegelte sich auch im Vorstand wider, wo alle zugelassenen politischen Parteien, die Glaubensgemeinschaften und andere gesellschaftliche Gruppen vertreten waren.

Die Ziele der Nazigegner waren einfach. Sie waren formuliert im „Schwur von Buchenwald“: „Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln, Schaffung einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit!“. Daraus leiteten sich die weiteren Forderungen ab, beispielsweise würdiges Gedenken der Opfer der faschistischen Verfolgung und Anerkennung der Leistungen des Widerstandes, Weitergabe dieses Wissens an die jungen Generationen, Wiedergutmachung und soziale Absicherung ehemaliger Verfolgter. In Sinne dieses Programms rief die VVN auf, dem Entwurf der Hessischen Verfassung im Referendum am 1. Dezember 1946 zuzustimmen.

Trotz großer Übereinstimmung war die VVN nicht unkritisch gegenüber der Landesregierung. Im Dezember 1949 rief sie zu einer Großkundgebung vor dem Hessischen Landtag auf, da sie sich mit dem Entschädigungsgesetz für faschistisches Unrecht nicht einverstanden erklären konnte.

Bis heute ist die VVN in Hessen politisch aktiv, nun aber als VVN – Bund der Antifaschisten unter Einbeziehung der Angehörigen der heutigen Generationen.

Erinnern für heute und morgen!

16. November 2006

Das politische Gedenken an die Reichspogromnacht ist aktueller denn je. Es geht nicht nur um Geschichte, sondern auch um heutiges Handeln gegen Neofaschismus, Rassismus und Antisemitismus.

Die Medien bestätigten in den letzten Tagen, dass extrem rechte Gewalt und antisemitische Ausschreitungen auch 2006 deutlich angewachsen sind – und zwar nicht nur in Sachsen-Anhalt, wo die spektakulärsten Fälle zu registrieren waren.

Dort warfen Jugendliche vor den Augen der städtischen Honoratioren das „Tagebuch der Anne Frank“ auf einen Scheiterhaufen. Diese Bücherverbrennung war eine geplante Provokation, die Hilflosigkeit der Reaktion der Zuschauer war ein schlimmes Zeichen für den Umgang mit Neofaschismus in unserer Gesellschaft.

Kürzlich wurde im selben Bundesland ein Jugendlicher von Mitschülern gezwungen mit einem Schild, das die historische Aufschrift trug: „Ich bin im Ort das größte Schwein, ich lass mich nur mit Juden ein!“, über den Schulhof zu gehen.

Das sind keine „dummen Jungen“ – Aktionen, das ist Ausdruck von bewusster antisemitischer Provokation.

„Wasser auf die Mühlen“ von Antisemitismus und Rassismus sind auch weltpolitische Entwicklungen:

Der jüngste Krieg im Nahen Osten führte dazu, dass nicht nur militärisch die Lage unsicherer wurde. Wir müssen erleben, wie Gruppen der extremen Rechten diese militärische Eskalation für die Verbreitung ihren rassistischen Parolen von Antisemitismus und Antiislamismus nutzen.

Wir wenden uns andererseits gegen Versuche der Instrumentalisierung des Gedenkens für machtpolitische Zwecke:

Wer die schlimmen antisemitischen Aussagen des iranischen Präsidenten mit der Pogromnacht vergleicht und daraufhin fordert, man müsse den Iran nun durch militärische Mittel hindern, eine Bedrohung für Israel und die Juden darzustellen, instrumentalisiert das Schicksal der Opfer der Pogromnacht im gleichen Maße, wie vormals Außenminister Fischer, als er davon sprach, im Kosovo müsse ein neues Auschwitz verhindert werden, und damit den Angriffskrieg im Balkan legitimierte.

Neofaschismus und Antisemitismus in unserem Land stoppen!

Internationale Solidarität

geschrieben von Ulrich Schneider

31. Januar 2006

Ein wichtiges Element antifaschistischer Arbeit war schon immer die internationale Solidarität. Dieses Prinzip, dass politisches Handeln für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte nicht an den nationalen Grenzen halt machen oder gar zu Lasten von Menschen und Völkern anderer Nationen durchgesetzt werden kann, war eine Grunderkenntnis der Kräfte der Arbeiterbewegung, die historisch die Hauptlast des antifaschistischen Kampfes trugen.

Dabei war es keine Frage der jeweiligen politischen Position, dies galt gleichermaßen für sozialdemokratische, kommunistische und andere Richtungen der Arbeiterorganisationen.

Dieser Internationalismus im antifaschistischen Handeln wurde auch von liberalen und bürgerlichen Kräften anerkannt. Erlebten sie doch, dass Internationalismus eine existenzielle Notwendigkeit des Handelns gegen die nationalistische und chauvinistische Ideologie der jeweiligen faschistischen Herrschaft, ob in Deutschland, Italien, Spanien, Bulgarien oder in anderen Ländern war. Faschistische Ideologie und Politik, die sich zu einer direkten Bedrohung nicht nur für die Nachbarstaaten entwickelte, war in der Regel verbunden mit imperialistischen Expansions- und Herrschaftsplänen. Sie konnten nur im gemeinsamen Kampf aller von diesen Regimes bedrohten Länder und Völker bekämpft werden. Daraus ergab sich ganz originär eine Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg.

Dabei hatte solche Zusammenarbeit im antifaschistischen Handeln wenig zu tun mit dem klassischen Koalitions- und Beistandspaktdenken der herrschenden Eliten der jeweiligen Staaten. Es war vielmehr aus den Erfahrungen der Antifaschisten eine Zusammenarbeit der Völker, die sich auch in praktischer Solidarität mit den Verfolgten und im antifaschistischen Handeln ausdrückte. Dazu gehörte beispielsweise die Hilfe für Verfolgte und Exilanten oder die Unterstützung von Widerstandsgruppen bei der grenzüberschreitenden antifaschistischen Arbeit. Besonders aktiv war in diesem Zusammenhang die Internationale Transportarbeiter Föderation (ITF), die sich bei der Rettung von Verfolgten und beim illegalen Transport von Druckschriften hervorgetan hat. Aber auch in den Ländern des Exils war dieser Internationalismus lebendig. Er schuf die Rahmenbedingungen, dass in Prag der Exilvorstand der SoPaDe arbeiten konnte, in Moskau das ZK der KPD, in London der „Deutsche Kulturbund“ und in mehreren Ländern deutsche Antifaschisten, die im Exil die Komitees „Freies Deutschland“ und andere politische Strukturen des antifaschistischen Handelns aufbauen konnten. Antifaschismus als Internationalismus zeigte sich besonders deutlich im Kampf gegen die Bedrohung der Spanischen Republik durch den faschistischen Putsch von General Franco. Hier formte er sich in den Internationalen Brigaden, die – gegen die „Nichteinmischungshaltung“ der Westmächte – praktische Solidarität mit der bedrohten Republik übten. Die Kraft der internationalen Solidarität vermochte es, den faschistischen Vormarsch mehrere Monate erfolgreich aufzuhalten. Viele Antifaschisten zogen mit dem Bewusstsein nach Spanien, dort nicht nur Franco zu stoppen, sondern damit indirekt auch der faschistischen Bedrohung in ihrem eigenen Land entgegenzutreten.

Und nicht nur in Spanien lebte der Internationalismus. Die Teilnahme deutscher Antifaschisten in den Reihen der Armeen der Anti-Hitler-Koalition, in der französischen Résistance und im bewaffneten Widerstand anderer Länder war ein sichtbares Zeichen für diese Gemeinsamkeit der antifaschistischen Idee über Grenzen, Nationen und Völker hinweg.

Besondere Bedeutung erhielt der internationalistische Charakter des antifaschistischen Widerstandes in den Konzentrationslagern. Hier ging es darum, durch die illegale vertrauensvolle Zusammenarbeit von deutschen und ausländischen Häftlingen ein gemeinsames Überleben zu sichern. Dies war schwerer als in den Zeiten der Illegalität, da in den KZs nicht nur politisch klar denkende Häftlinge eingesperrt waren. Umso wichtiger war es für das Überleben aller Häftlinge, auch unter diesen Bedingungen Solidarität und Internationalismus zu praktizieren. In fast allen größeren Lagern bildeten sich konspirativ internationale Häftlingskomitees. Im KZ Buchenwald gelang es bekanntermaßen, sogar eine illegale Internationale Militärorganisation aufzubauen, die die Basis für die Selbstbefreiung der Häftlinge am 11. April 1945 bildete. Und es war nur konsequent, dass die befreiten Häftlinge des Lagers am 19. April 1945 einen gemeinsamen Schwur ablegten, der bis heute das Vermächtnis aller Überlebenden des KZ Buchenwald ist, aus welchem Land auch immer sie kommen.

Dieser Internationalismus und die hohe Wertschätzung der deutschen antifaschistischen Widerstandskämpfer war die Begründung dafür, dass die VVN 1947 als erste deutsche politische Organisation wieder ein gleichberechtigtes Mitglied der internationalen Gemeinschaft in der FIAPP (Fédération Internationale des Anciens Prisonniers Politiques, Internationale Föderation ehemaliger politischer Gefangener), der Vorläuferorganisation der FIR, werden konnte. Diese internationale Zusammenarbeit erwies sich als eine wirksame politische Kraft im antifaschistisch- demokratischen Neuanfang, sei es in der Verfolgung von Nazi- und Kriegsverbrechern, sei es in der Verteidigung der sozialen und gesellschaftlichen Rechte der Verfolgten des Naziregimes, sei es in der Solidarität mit der vom Verbot bedrohten VVN oder im gemeinsamen Handeln gegen SS-Traditionsverbände und das Wiederaufkommen alt- und neofaschistischer Parteien und Gruppen. Im Umfeld der VVN-BdA entstanden zwei Organisationen, die im besonderen Maße mit dieser internationalistischen Arbeit verbunden sind: die DRAFD (Verband Deutscher in der Résistance, in den Streitkräften der Antihitlerkoalition und der Bewegung „Freies Deutschland“ e.V.) und die „Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik“. In dem 1992 gegründeten Verband DRAFD fanden diejenigen Frauen und Männer zusammen, die im Ausland in den Truppen der Anti-Hitler-Koalition, in den Reihen der Partisanen und Résistance-Kämpfer oder in den organisatorischen Strukturen der antifaschistischen Komitees ihren Beitrag für die Befreiung Deutschlands von Faschismus und Krieg geleistet hatten.

Sie standen in der Bundesrepublik oftmals vor dem Problem, dass ihr Kampf durch die entsprechenden Entschädigungsgesetze nicht anerkannt war, sie daher um Wiedergutmachung und politische Anerkennung streiten mussten. Während sie in den europäischen Nachbarstaaten hoch geehrt sind, mit Auszeichnungen zum „Ritter der Ehrenlegion“ ernannt werden, müssen sie in der BRD um ihre Wertschätzung streiten. Dabei gelingt es der DRAFD immer besser, in der politischen Öffentlichkeit die Leistungen und Verdienste der deutschen Antifaschisten, die an der Seite der Alliierten kämpften, zu verdeutlichen. Die Ausstellung „Deutsche in der Résistance“ wurde seit 2004 mit großem Erfolg in verschiedenen Städten gezeigt. Ein wichtiges Anliegen der DRAFD ist die Weitergabe der Erfahrungen an die nachgeborenen Generationen. Ein erfolgreiches Beispiel war sicherlich die gemeinsame Fahrt von ehemaligen Kämpfern der Résistance und jungen Antifaschisten im Sommer 2004 nach Oradour sur Glane. Dabei standen Erinnerung und Begegnung mit französischen Antifaschisten gleichberechtigt nebeneinander.

Einen wichtigen Beitrag zu antifaschistischer Internationalismus-Arbeit leisten auch die „Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik“. Sie halten mit ihren Zeitzeugen und historischen Berichten die Erinnerung an den internationalen antifaschistischen Kampf zur Verteidigung der Republik gegen die faschistische Bedrohung lebendig. Dabei leisten sie diese Arbeit in einem Netzwerk von Organisationen in Europa und den USA und in enger Verbindung mit jungen Generationen. Die alljährlichen internationalen Sommertreffen dienen dem Austausch von Erfahrungen und der Vorbereitung gemeinsamer antifaschistischer Initiativen. So ist auf Vorschlag der britischen Organisation im Frühjahr 2006 geplant, den Weg der Pyrenäen-Überquerung der ersten Mitglieder der Internationalen Brigaden, die illegal nach Spanien einreisten, nachzugehen. Hier werden in besonderem Maße auch jüngere Antifaschisten erwartet.

Ein Sonderfall ist die über vierzigjährige Arbeit des Internationalen Rombergpark-Komitees in Dortmund. Verbunden mit der Erinnerung an ein faschistisches Verbrechen in den letzten Tagen des Krieges wurde der Kontakt zu den überlebenden Angehörigen in zahlreichen Ländern zum Ausgangspunkt der internationalen Arbeit. Dieses Komitee und die Gedenkveranstaltung zum Karfreitag in der Bittermark haben sich in den letzten Jahrzehnten als Fokus der internationalen Verbindungen der antifaschistischen Organisation in Nordrhein-Westfalen erwiesen.

Die internationale Arbeit der VVN-BdA findet aber nicht nur in der FIR oder im Rahmen solcher Organisationen statt. Unser Internationalismus ist mit vielen Handlungsfeldern verbunden und wird als lebendiger Bestandteil der Arbeit der Organisation auf Bundes-, Landes- und Kreisebene verstanden. Wenn im Folgenden einzelne Beispiele angeführt werden, ist klar, dass damit nur ein kleiner Ausschnitt der unterschiedlichen Aktivitäten abgebildet werden kann.

Dieser Internationalismus zeigte sich konkret in der Unterstützung der Entschädigung für Zwangsarbeiter des faschistischen Sklavensystems. Die Sicherung von Dokumenten, die Aufarbeitung von Einzelschicksalen, wie es beispielsweise die Bremer Landesvereinigung mit dem Schicksal niederländischer Zwangsarbeiter gemacht hat, sind konkrete Beiträge zum Internationalismus. Schon seit vielen Jahrzehnten arbeitet die VVN-BdA im Saarland an der Aufarbeitung der Schicksale französischer Verfolgter im KZ Neue Bremm und anderen Haftstätten. Dies erfolgt in enger Verbundenheit mit französischen Partnern, wie der FNDIRP, der ANACR, der ANCAC und anderen. Begegnungen, Konferenzen und Dokumentationen sind die bisherigen praktischen Resultate dieser Arbeit.

Entsprechend der historischen und geographischen Nähe ist in Baden-Württemberg die Geschichtsarbeit eng mit der Arbeit am Gedenkort Natzweiler-Struthof verbunden. Dabei haben sich VVN-BdA-Mitglieder als anerkannte Betreuer von Gruppenbesuchen in der Gedenkstätte etabliert. Mit Gedenkmärschen durch das Elsass auf den Spuren von Heidi Hautval werden alternative Formen der Zugänge zur antifaschistischen Geschichte gesucht und erfolgreich umgesetzt.

Internationalistische Arbeit im Kontext einer Gedenkstätte steht auch für die Thüringische VVN-BdA im Zentrum. Seit vielen Jahren betreuen die Mitglieder die Überlebenden des KZ Buchenwald, wenn sie im Rahmen der Feiern zur Selbstbefreiung nach Thüringen kommen. Besonders im Jahr 2005 konnten zahlreiche Veranstaltungen mit Schulklassen und Jugendgruppen mit den Häftlingen aus allen Teilen Europas und aus Israel durchgeführt werden. Dadurch verbindet sich solche internationale Arbeit mit der Jugendarbeit der VVN-BdA. Ähnliches kann auch aus der Arbeit der sächsischen VVN-BdA berichtet werden. Ob es die erfolgreiche Arbeit der deutsch-tschechischen „Spurensucher“ oder die Begegnung in Auschwitz mit Jugendlichen aus Hoyerswerda ist, die von der VVN-BdA angeregt wurde.

Zu unseren internationalistischen Inhalten gehörten die politische Solidarität gegen die faschistischen Regime in Portugal, Griechenland oder Chile und – ganz aktuell – die Kampagne zur Rettung von Mumia Abu Jamal. Es war ein deutliches Zeichen dafür, dass der internationalistische Antifaschismus in der VVN-BdA lebendig ist, ihn auf dem Vereinigungskongress einstimmig als Ehrenmitglied aufzunehmen. Seine Grußadresse an den Bundeskongress Ende Mai 2005 war ein emotionaler Höhepunkt.

Der Internationalismus antifaschistischer Politik beweist sich aber nicht allein in der Solidarität mit Völkern und Menschen, die in anderen Ländern von Faschismus und Rassismus bedroht werden. Dazu gehört in unserem Land auch die Solidarität mit Menschen ohne deutschen Pass. Hier erweist sich antifaschistischer Internationalismus als „Humanismus in Aktion“, geht es doch darum, das Recht eines jeden Menschen auf Würde und körperliche Unversehrtheit zu verteidigen.

Antifaschismus ist eine internationalistische Kraft: damals, heute und morgen. Denn Internationalismus ist auch ein Gegenentwurf zu Nationalismus, Chauvinismus und Rassismus – nicht allein der extremen Rechten.

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Appell an die Jugend

14. März 1997

Nehmt es wahr, nehmt wenigstens ihr es wahr……was von Eueren Vorfahren meistens verdrängt, auch diskriminiert und verleugnet wurde: Das Bedeutsamste und Kostbarste aus deutscher Geschichte ist und bleibt der antifaschistische Widerstand.

Zumeist waren es einfache Frauen und Männer, vorwiegend aus der Arbeiterbewegung, in der Mehrzahl Jugendliche, die gegen Hitler und den Krieg kämpften. Nicht erst, als offenkundig wurde, daß Hitler den Krieg verliert, sondern von 1933 an! Den Krieg wollten sie verhindern, den jüdischen Menschen, den Völkern Europas und dem eigenen Volk das unermeßliche Leid ersparen, das der Nazifaschismus letztlich über sie brachte. Dafür riskierten sie alles, ihre Existenz, ihre Freiheit und ihr Leben, nahmen Konzentrationslager und Folter in Kauf. Vergeßt deshalb nie! Ihnen ist es zu verdanken, daß der Name unseres Landes nicht ausschließlich mit Schande und Ehrlosigkeit besudelt wurde.

Wir, die Überlebenden, haben vor 50 Jahren die »Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes«, die VVN gegründet. Unterschiedlich in unseren politischen und weltanschaulichen Auffassungen, sowie in unserer sozialen Herkunft, waren wir gemeinsam im Widerstand und verfolgt. So haben wir auch gemeinsam die VVN gegründet, Kommunisten, Sozialdemokraten, Liberale, Juden und Christen. Wir haben überlebt mit einem einzigen Gedanken: Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg! Es galt das Vermächtnis der Millionen Toten der faschistischen Massenvernichtung zu bewahren, die die Befreiung am 8.Mai nicht erleben konnten.

Der Nazihölle entronnen, dem sogenannten »Tausendjährigen Reich«, das für uns tatsächlich wie tausend Jahre war, jede Stunde, jeden Tag den Tod vor den Augen. Diese entsetzliche Zeit hinter uns, träumten wir von einem künftigen Leben ohne Rassismus, Antisemitismus, Nationalismus und Militarismus.

Wir wollten, daß unsere unmenschlichen Erfahrungen eine Warnung für die Nachwelt sein würden.

Wir träumten von einem Leben in sozialer Gerechtigkeit, in Frieden und Freundschaft mit allen Völkern.

Wir träumten, daß nun für alle Zeiten unsere Kinder und Kindeskinder sich der Sonne, der Blumen, der Liebe erfreuen können, ohne in Angst vor Faschismus und Krieg leben zu müssen. Nach der Befreiung war es für uns, die Überlebenden, unvorstellbar, daß fast nichts von unseren Visionen und Hoffnungen in Erfüllung gehen würde.

Unfaßbar für uns, wie reibungslos sich der Übergang vom Nazireich in die Bundesrepublik vollzog. Daß ehemalige hohe Nazifunktionäre entscheidende Positionen in Regierung, Verwaltung, Wirtschaft, Justiz, Hochschulen, Medizin, im Geheimdienst und Militär einnahmen, und damit jahrzehntelang wesentlich das Klima der Politik und die prägenden Geburtsjahre dieser Republik bestimmten. Kriegsverbrecher, selten belangt und wenn, dann schonend behandelt, erhalten bis heute Opferrenten, während ganze Gruppen von Verfolgten des Naziregimes, u.a. ehemalige Zwangsarbeiter, immer noch ohne Entschädigung bleiben. Ganz zu schweigen von dem diskriminierenden Umgang mit Wehrmachtsdeserteuren die sich verweigerten, einem verbrecherischen Krieg zu dienen.

1945 war es für uns unvorstellbar, daß Ihr, die Nachgeborenen, erneut konfrontiert sein würdet mit Nazismus, Rassismus, einem wieder auflebenden Nationalismus und Militarismus. Und nun noch die ungeheure Massenarbeitslosigkeit, die immer größer werdende Kluft zwischen arm und reich, die katastrophale Zerstörung der Umwelt. Immer mehr junge Menschen leben in Zukunftsängsten.

Wir hoffen auf Euch. Auf eine Jugend, die das alles nicht stillschweigend hinnehmen wird! Wir bauen auf eine Jugend, die sich zu wehren weiß, die nicht kapituliert, die sich nicht dem Zeitgeist anpaßt, die ihm zu trotzen versteht, und deren Gerechtigkeitsempfinden nicht verloren gegangen ist.

Wir setzen auf eine Jugend, höllisch wachsam gegen alles, das wieder zu einer ähnlich braunen Barbarei führen könnte; eine Jugend, die nicht wegsieht, wo Unrecht geschieht, wo Menschenrechte verletzt werden; eine Jugend, die sich in die Tradition des antifaschistischen Widerstandes zu stellen vermag, eine Jugend, die diese Tradition aufnimmt und auf ihre eigene Art und Weise weiterführt. Wir glauben, daß dafür Eure Herzen brennen können, daß Euer Gewissen nicht ruhen wird.

Laßt Euch nicht wegnehmen, was Ihr noch an demokratischen und sozialen Errungenschaften vorfindet. Laßt sie nicht weiter abbauen! Von keinem Regierenden sind sie Euch geschenkt worden:

Es sind vor allem die Errungenschaften des antifaschistischen Widerstandes, der Niederringung des Nazifaschismus. Verteidigt, was Ihr noch habt, verteidigt es mit Klauen und Zähnen!

Es verlangt nur etwas Zivilcourage, nicht einmal besonderen Mut. Ihr riskiert nicht das Leben, nichts was dem antifaschistischen Widerstand vergleichbar wäre. Und vergeßt nicht: Der Internationalismus und die Solidarität mit den Benachteiligten und Ausgegrenzten sind unentbehrlich in diesem Kampf. Knüpft dieses Band immer fester, macht es unzerreißbar!

Reiht Euch auch ein in die Kampfgemeinschaft VVN-Bund der Antifaschisten, der organisierte Ausdruck des kollektiven Gedächtnisses an Widerstand und Verfolgung. Sie braucht Euch! In absehbarer Zeit wird es keine Zeitzeugen des schrecklichsten Abschnitts deutscher Geschichte mehr geben. Laßt das Vermächtnis des Widerstandes nicht in Vergessenheit versinken, den Schwur von Buchenwald:

»Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel!«

Übernehmt Ihr nun diesen immer noch zu erfüllenden Auftrag: ein gesichertes menschenwürdiges Leben im friedlichen Nebeneinander mit den Völkern der Welt! Sorgt dafür, daß aus der Bundesrepublik ein dauerhaftes, antifaschistisches, humanes, freiheitliches Gemeinwesen wird, in dem einem Wiederaufflammen des Nazismus, nationalem Größenwahn und rassistischen Vorurteilen keinen Raum mehr gegeben wird.

Wir vertrauen auf die Jugend, wir bauen auf die Jugend, auf Euch!

Esther Bejarano, 1924 geboren in Saarlois/ Saarland. 1940 flüchtet die Familie vor den Nazis nach Breslau, wo Esther 1941 in das Zwangsarbeiterlager Neuendorf gebracht wurde, während ihre Eltern nach Riga (Litauen) deportiert und dort in einem Wald von der SS erschossen wurden. Am 20. April 1943 wurde sie nach Auschwitz deportiert und musste zunächst in einem Arbeitskommando Steine schleppen. Später hatte sie die Möglichkeit, wegen ihrer musikalischen Fähigkeiten, im Mädchenorchester von Auschwitz zu spielen. Auf einem Todesmarsch konnte sie fliehen. Sie überlebte, ging nach Israel und kehrte 1960 mit ihrer Familie nach Deutschland zurück. Heute tritt sie als Zeitzeugin auf und gibt Konzerte mit jiddischen Liedern.

Peter Gingold, 1916 in Aschaffenburg geboren, wurde 1933 verhaftet und musste nach mehreren Monaten Gefängnis nach Frankreich emigrieren. Dort war er in der Résistance, der französischen Widerstandsbewegung aktiv. Er wurde 1943 verhaftet und gefoltert. Durch eine List entkam er den Nazis. Er schloß sich erneut der Résistance an und half bei der Befreiung von Paris. Später in Italien ging er zu den Partisanen, um weiter gegen den Faschismus zu kämpfen. Nach der Befreiung lebte er wieder in Frankfurt und war in der kommunistischen und antifaschistischen Bewegung aktiv. Als Zeitzeuge sprach er vor tausenden Schulklassen und Jugendgruppen, auf Demonstrationen und Kundgebungen, wo er seine Erfahrungen auf sehr lebendige und eindringliche Art vermittelte. Peter Gingold starb am 29. Oktober 2006 in Frankfurt am Main.

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