Erinnerungen an Widerstand in Frankreich und Deutschland

9. Mai 2009

Literarisch-politische Matinee

10.5.2009

Peter Gingold – ein jüdischer Antifaschist und Kommunist

Erinnerungen an Widerstand in Frankreich und Deutschland

Literarisch-politische Matinee

Aus Anlass des Jahrestages der Befreiung von Faschismus und Krieg am 8. Mai veranstaltet die VVN-BdA in Kassel eine Matinee mit Texten und Erinnerungen von und an Peter Gingold, der 2006 im Alter von 90 Jahren verstarb. Silvia Gingold und Ulrich Schneider stellen Texte aus dem neu erschienenen Erinnerungsband von Peter Gingold „Paris – Boulevard St. Martin No. 11“ vor und erläutern Bilder und Dokumente.

Sonntag, 10. Mai 2009, Sonntag, 11.30 Uhr

Cafe Buch-Oase, Germaniastraße

Sonntag, 10. Mai 2009, Sonntag, 11.30 Uhr Cafe Buch-Oase, Germaniastraße

Gemeinsam mit dem DGB

30. April 2009

Informationstisch und Treffpunkt

1.5.2009

VVN-BdA beim 1. Mai

Gemeinsam mit dem DGB

Informationstisch und Treffpunkt

Wie in den vergangenen Jahren wird es auch bei diesem 1. Mai – Fest wieder einen großen Informationstisch der VVN-BdA geben. Wir wollen Stellungnahmen zur „nonpd-Kampagne“ sammeln und Bücher und Broschüren für interessierte Antifaschisten anbieten. Alle Mitglieder und Freunde sind eingeladen, sich nach der Mai-Kundgebung am Stand einzufinden.

Freitag, 1. Mai 2009, ab 11.30 h

Kassel, Fuldawiesen (an der Drahtbrücke)

Freitag, 1. Mai 2009, ab 11.30 h Kassel, Fuldawiesen (an der Drahtbrücke)

Peter Gingold, Paris – Boulevard St. Martin No. 11

3. April 2009

Die Erinnerungen von Peter Gingold sind nur als Buch erschienen.

Peter Gingold (1916 – 2006) war einer der profiliertesten jüdischen Widerstandskämpfer und Kommunisten in der Bundesrepublik. Besonders seit den 70er Jahren trat er als Redner auf politischen Kundgebungen, bei Aktionen gegen Naziaufmärschen und als Zeitzeuge in Schulen und bei Jugendgruppen auf.

Er hatte viel zu berichten: Die Zeit des aufkommenden Faschismus in Deutschland, Exil in Frankreich und Widerstand in den Reihen der französischen Résistance (Illegalität, politische Agitation unter deutschen Besatzungssoldaten, Flucht aus den Fängen der Gestapo und Teilnahme am Aufstand von Paris 1944). Den 8. Mai 1945, das „Morgenrot der Menschheitsgeschichte“, erlebte er in Turin in den Reihen der italienischen Resistenza.

Zurückgekehrt nach Deutschland, gestaltete er den politischen Neuanfang aktiv mit, musste jedoch erleben, wie er und seine Familie danach fast zwei Jahrzehnte der erneuten Verfolgung, der Ausbürgerung und des Berufsverbots erlebten. Trotzdem verstand er sich bei seinen zahlreichen Gesprächen mit jungen Menschen stets als „Mut-Macher“, seine Maxime: „Nie aufgeben!“

Peter Gingold, Paris – Boulevard St. Martin No. 11, PapyRossa Verlag, Köln 2009, 187, S. illustriert, ISBN 978-3-89438-407-4, 14,90 €

70. Jahrestag Reichspogromnacht

6. November 2008

Politisches Gedenken – gegen Antisemitismus heute

7.11.2008

70. Jahrestag Reichspogromnacht

Politisches Gedenken – gegen Antisemitismus heute

Ein deutliches politisches Signal gegen Neofaschismus in unserer Stadt soll auch in diesem Jahr das Gedenken anlässlich des 70.Jahrestag der Reichspogromnacht werden, zu dem unsere Organisation gemeinsam mit anderen antifaschistischen Kräften seit vielen Jahren aufruft.

Freitag, 7. November 2008, ab 17.00 Uhr

traditionelle Gedenkkundgebung am Rathaus und Mahngang zum Platz der ehemaligen Synagoge

Im Gedenken der Opfer der Pogromnacht:

In dieser Stadt ist kein Platz für Neofaschismus und Antisemitismus!

Wir werden auf dem Weg vom Rathaus zur Synagoge Orte aufsuchen, an denen sich die Ausgrenzung und Vernichtungspolitik in unserer Stadt dokumentieren.

Zum Abschluss werden wir uns in den Nebenräumen der Martinskirche versammeln, wo Sabine Wackernagel aus historischen Texten zum Thema lesen wird.

Freitag, 7. November 2008, ab 17.00 Uhr traditionelle Gedenkkundgebung am Rathaus und Mahngang zum Platz der ehemaligen Synagoge Im Gedenken der Opfer der Pogromnacht: In dieser Stadt ist kein Platz für Neofaschismus und Antisemitismus! Wir werden auf dem Weg vom Rathaus zur Synagoge Orte aufsuchen, an denen sich die Ausgrenzung und Vernichtungspolitik in unserer Stadt dokumentieren. Zum Abschluss werden wir uns in den Nebenräumen der Martinskirche versammeln, wo Sabine Wackernagel aus historischen Texten zum Thema lesen wird.

Gemeinsam gegen Antisemitismus heute

geschrieben von Ulrich Schneider

31. Oktober 2008

In Kassel wird in vielfältiger Form des 70. Jahrestages der Reichspogromnacht, die am 7. November 1938 in Nordhessen ihren Anfang hatte, gedacht.

Ein deutliches politisches Signal gegen Neofaschismus in unserer Stadt soll auch in diesem Jahr das Gedenken anlässlich des 70.Jahrestag der Reichspogromnacht werden, zu dem die VVN-BdA gemeinsam mit dem DGB-Nordhessen, dem Kasseler Friedensforum und den Naturfreunden aufruft.

Freitag, den 7. November 2007 ab 17.00 Uhr findet die traditionelle Gedenkkundgebung am Rathaus und der Mahngang zum Platz der ehemaligen Synagoge statt. Er steht erneut unter dem Motto :

Im Gedenken der Opfer der Pogromnacht: In dieser Stadt ist kein Platz für Neofaschismus und Antisemitismus!

Auf dem Weg vom Rathaus zur Synagoge werden Orte aufgesucht, an denen sich die Ausgrenzung und Vernichtungspolitik in dieser Stadt dokumentieren.

Prof. Wolfgang Benz (Berlin) referiert am Donnerstag, den 6. November um 20.00 Uhr in der Volkshochschule über die Geschichte der antisemitischen Pogrome in Deutschland 1938, deren Vorbereitung und Einordnung in die faschistische Politik insgesamt.

Am Freitag, den 7. November um 14.00 Uhr führen die Stadt Kassel gemeinsam mit der jüdischen Gemeinde die traditionelle Gedenkfeier auf dem ehemaligen jüdischen Friedhof in Bettenhausen durch. Wer die Möglichkeit hat, sollte auch diesen Termin mit wahrnehmen.

Für Sonntag, den 9. November um 11.30 Uhr ist die Eröffnung der Ausstellung „Vernichtung der Juden“ mit Bildern des Künstlers Max Weinberg, der noch aus Kassel fliehen konnte, in der Martinskirche angekündigt.

Am gleichen Tag findet nachmittags die Gedenkveranstaltung der Stadt Kassel im Bürgersaal im Rathaus der Stadt Kassel

Die Stadtbibliothek zeigt bis Mitte November wieder eine Buchausstellung zum Thema „Judenverfolgung“ in ihren Räumen im Rathaus.

Breites Bündnis gegen NPD-Aufmarsch in Fulda

31. Oktober 2008

Ein breites Jugendbündnis mobilisiert gegen einen geplanten NPD-Aufmarsch in Fulda zum 8. November.

Mehrere tausend Demonstranten erwartet das antifaschistische Jugendbündnis am 8. November 2008, wenn die NPD in Fulda versucht einen Aufmarsch durchzuführen.

Unter dem Motto „nationale Ideologien knicken!“ findet ab 10. Uhr auf dem Universitätsplatz im Stadtzentrum eine ganztägige Kundgebung statt. Um die Mittagszeit wird es eine gemeinsame Demonstration in Richtung des geplanten Nazi-Aufmarsches geben. Als Sprecher sind im Laufe des Tages vorgesehen Zeitzeugen der antifaschistischen Bewegung, der Landesbezirksvorsitzende des DGB, Vertreter von SPD und „Die Linke“, von VVN-BdA und aus Betrieben der Region sowie Schülervertreter.

Ein vielfältiges Kulturprogramm mit Mikrophon Mafia (Köln), Kai Degenhardt (Hamburg)und regionalen Bands wird deutlich machen: „Wir sind Fulda – Nazis nicht!“

Die Aktionen beginnen am Vormittag ab 10.00 Uhr. Teilnehmer aus allen Teilen Nord- und Osthessens sind erwünscht.

Neonazis überfallen linkes Sommercamp

19. Juli 2008

Am 20. Juli 2008 gab es erneut einen neofaschistischen Überfall im Schwalm-Eder-Kreis. Die VVN-BdA fordert die Polizei und die Verantwortlichen auf Kreisebene auf, dieser rechten Gewalt konsequent entgegenzutreten.

Am frühen Morgen wurde das Sommercamp der Linksjugend [´solid] am Neuenhainer See von Schlägern überfallen. Eine 13-jährige Campteilnehmerin musste im Krankenhaus behandelt werden, ein weiterer Teilnehmer wurde am Kopf verletzt. Am Vortag hatte die Jugendorganisation eine Demonstration gegen Rechts in Schwalmstadt-Treysa veranstaltet, an der über 200 überwiegend junge Menschen teilgenommen hatten. Bereits am Rande der Demonstration hatten bekannte Anhänger der „Freien Kräfte Schwalm-Eder“ vereinzelte Teilnehmer provoziert und einen Zugriff durch die Polizei erzwungen.

Die Provokationen während der Demonstration und der schwere Überfall belegen noch einmal, dass es hier nicht um politische Meinungsverschiedenheiten, sondern um Gewalttätigkeiten der extremen Rechten geht, die vor Körperverletzung und schwerer Sachbeschädigung nicht zurückschreckt. Nun reichen nicht mehr „Worte des Bedauerns“. Die politisch Verantwortlichen des Kreises müssen endlich mit aller Konsequenz den bekannten Gewalttätern der rechten Szene entgegentreten, fordert die VVN-BdA.

Der Schwalm-Eder-Kreis bleibt bunt

18. Juli 2008

Demonstration gegen Rassismus

19.7.2008

Der Schwalm-Eder-Kreis bleibt bunt

Demonstration gegen Rassismus

Samstag, 19. Juli 2008, ab 16.00 Uhr

Die Aktion beginnt auf dem Marktplatz von Treysa.

Demonstration gegen Rassismus und zunehmende Gewalt der extremen rechten „freien Kräfte Schwalm“. Einlader ist die „linksjugend (’solid)“ Schwalm-Eder-Kreis.

Samstag, 19. Juli 2008, ab 16.00 Uhr Die Aktion beginnt auf dem Marktplatz von Treysa. Demonstration gegen Rassismus und zunehmende Gewalt der extremen rechten „freien Kräfte Schwalm“. Einlader ist die „linksjugend (’solid)“ Schwalm-Eder-Kreis.

Straßenfußballturnier gegen Rechts und für Toleranz

6. Juni 2008

VVN-BdA unterstützt Jugendaktion

7.6.2008

Straßenfußballturnier gegen Rechts und für Toleranz

VVN-BdA unterstützt Jugendaktion

Bündnis aus Gewerkschaften, Jugendverbänden und Initiativen veranstaltet das Straßenfußballfest „Kick Rechts weg“

Samstag, 7. Juni 2008, Beginn 10 Uhr, Ende gegen 19 Uhr.

Königsplatz, Kassel

Ziel der Veranstalter ist es, mit einem bunten und belebten Königsplatz ein deutliches Zeichen gegen Intoleranz, Diskriminierung und für eine demokratische Gesellschaft zu setzen.

Straßenfußball stehe für einen Sport, der jenseits von gesteigertem Wettbewerbs- und Leistungsgedanken die Menschen zusammenbringe. „Regeln sind auch hier notwendig, werden aber möglichst wenig vorgegeben“, sagte DGB-Jugendbildungsreferent Holger Kindler. Vielmehr würden sie von den Spielerinnen und Spielern ausgehandelt. Straßenfußball sei so ein Beitrag zu einer demokratischen Kultur.

„Die demokratischen Prinzipien des Straßenfußballs verbinden wir mit politischen Zielen für ein offene und demokratische Gesellschaft“, sagte Kindler. Das Straßenfußballfest wende sich deswegen konsequent gegen rechte, intolerante und antidemokratische Tendenzen und Ansichten. Die VVN-BdA beteiligt sich mit der Ausstellung „Neofaschismus in der Bundesrepublik Deutschland“.

Samstag, 7. Juni 2008, Beginn 10 Uhr, Ende gegen 19 Uhr. Königsplatz, Kassel Ziel der Veranstalter ist es, mit einem bunten und belebten Königsplatz ein deutliches Zeichen gegen Intoleranz, Diskriminierung und für eine demokratische Gesellschaft zu setzen. Straßenfußball stehe für einen Sport, der jenseits von gesteigertem Wettbewerbs- und Leistungsgedanken die Menschen zusammenbringe. „Regeln sind auch hier notwendig, werden aber möglichst wenig vorgegeben“, sagte DGB-Jugendbildungsreferent Holger Kindler. Vielmehr würden sie von den Spielerinnen und Spielern ausgehandelt. Straßenfußball sei so ein Beitrag zu einer demokratischen Kultur. „Die demokratischen Prinzipien des Straßenfußballs verbinden wir mit politischen Zielen für ein offene und demokratische Gesellschaft“, sagte Kindler. Das Straßenfußballfest wende sich deswegen konsequent gegen rechte, intolerante und antidemokratische Tendenzen und Ansichten. Die VVN-BdA beteiligt sich mit der Ausstellung „Neofaschismus in der Bundesrepublik Deutschland“.

Lesung – Bilder – Klänge auf dem Friedrichsplatz

geschrieben von U. Schneider

18. Mai 2008

Mehr als 100 Menschen nahmen am Abend des 19.Mai 2008 an der politischen Gedenkveranstaltung von Kasseler Friedensforum, ver.di und VVN-BdA Kassel aus Anlass des 75. jahrestages der Bücherverbrennung inn Kassel teil. Im Folgenden dokumentieren wir einen Auszug aus der Ansprache von Dr.Ulrich Schneider:

Es wurden all die Bücher und Werke von Schriftstellerinnen und Schriftstellern, von Intellektuellen und Wissenschaftlern vernichtet, die sich für Pazifismus, Humanität, Solidarität und Völkerverständigung einsetzten.

Der neue Geist, der faschistische Ungeist hieß Militarismus sowie innere und äußere Kriegsvorbereitung. Noch wenige Tage zuvor hatte Hitler im Reichstag eine sogenannte „Friedensrede“ gehalten. Faktisch war es aber die Forderung nach Expansion – er nannte es „Lebensraum“, nach Aufrüstung – er nannte es „Gleichberechtigung“, und nach Militarisierung des Alltags. Ein solcher „Neusprech“, diese „Lingua tertii imperii“ – die Sprache des Dritten Reiches, wie Viktor Klemperer sie nannte – war nur möglich, wenn die Umwertung der Worte und Begriffe durch die Eliminierung aller kritischen und antimilitaristischen Positionen bis in die Literatur hinein durchgesetzt wurde.

Und die Konsequenzen diese Politik?

Gerade hier in Kassel muss ich dazu nicht viel erklären. Auf diesem Platz brannten am 19. Mai 1933 – unter großer Anteilnahme einer gaffenden Menge – die Bücher.

Am 18.Juni 1933 brannte – ebenfalls unter großer Anteilnahme von vielen Tausend Bürgerinnen und Bürgern aus Kassel – die Pappmaschee – Silhouetten der Kasseler Altstadt auf dem Waldauer Flugplatz.

Und ab 1942 brannten – diesmal unter deutlich geringerer Begeisterung der Kasseler Einwohner Häuser und Straßen der Stadt als Folge der faschistischen Kriegspolitik.

Das Bombardement am 22.Oktober 1943 war der traurige Höhepunkt, aber noch lange nicht das Ende der Zerstörung.

Und zu dieser Bilanz gehört auch, dass der Satz von Heinrich Heine: „Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen“ auch für jüdische Einwohner der Stadt blutigste Realität werden sollte. Man verbrannte nicht nur die Werke jüdischer Autoren, man verbrannte in der Pogromnacht im November 1938 ihre Synagoge und viele ihrer Bücher in der Rosenstraße. Und zum Schluss schickte man die Menschen in die Vernichtungslager im Osten. Nur wenige überlebten, noch weniger kehrten nach Kassel zurück.

Mit der Verbrennung der Bücher auf dem Friedrichsplatz begann ein Weg der Vernichtung, der sich gegen die Kultur, gegen den Geist und die Menschlichkeit richtete.

Beteiligt daran waren viele gute Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt, Studenten, Lehrer, Akademiker – also die gebildeten Leute. Sie waren nicht und sie sind nicht resistent gegen faschistischen Ungeist und Ausgrenzung.

Deshalb erinnern wir heute und auch an vielen anderen Jahrestagen der faschistischen Terrorherrschaft, damit so etwas nie wieder geschehen darf.

„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzel und Schaffung einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit!“ – das ist die politische Forderung für heute und morgen.

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