Neofaschistische Netzwerke in Nordhessen
3. Juni 2020
„… wenn wir das gewusst hätten!“ – der Mord an Dr. Walter Lübcke und neofaschistische Strukturen in Nordhessen
Normalerweise wird der Satz gerne von politisch Verantwortlichen zitiert, wenn sie Fehler entschuldigen wollen. Bezogen auf die extreme Rechte in Nordhessen, die mit dem Mord an Halit Yozgat 2060 und dem Lübcke-Mord 2019 ihre blutige Spur zog, kann eine solche „Entschuldigung“ jedoch nicht akzeptiert werden.
Eine Redaktionsgruppe aus Nordhessen hat im Auftrag der hessischen Landtagsfraktion der LINKEN unter dem genannten Titel in einer Broschüre alles das aufgelistet, was aus allgemein zugänglichen Quellen bis heute über diese neofaschistischen Verbrechen und die Täter sowie ihre aktuellen Netzwerke bekannt ist.
Der Schwerpunkt liegt in der Broschüre auf dem Lübcke-Mord und Stephan Ernst, aber auch die neofaschistischen Parteien, ideologische Netzwerke und „freie Strukturen“ sind hier zu finden. Und warum Thorsten Heise, die AfD und Björn Höcke dabei nicht außen vor bleiben können, zeigt die Broschüre anschaulich.
Eine notwendige Ergänzung: Diese Informationen wurden von der Redaktionsgruppe in einem gut einstündigen Pressegespräch Ende Mai auch der Lokalredaktion der HNA vorgestellt – Berichterstattung? Keine! Offenbar gab es in der HNA – Redaktion die klare Anweisung, dass zum Jahrestag der Erinnerung an den neofaschistischen Mord antifaschistische Stimmen in der Zeitung nicht zu Wort kommen sollten.
Wer sich für diese Broschüre interessiert, kann sie kostenfrei im Wahlkreisbüro der LINKEN in Kassel, Schillerstraße erhalten.