Erfolgreiche Halbzeitbilanz des Projekts „Preserving memories“
2. August 2017
Nachfolgende Presseerklärung erhielten wir von dem Netzwerk der Projektpartner „Preserving memories“ mit der Bitte um Veröffentlichung.
Nicht nur die documenta 14 hat „Halbzeit“, auch das gemeinsame Projekt von Stadt und Landkreis Kassel, der Volkshochschule und der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) „Preserving memories – Bewahrung der Erinnerungen“ kann eine erfolgreiche Zwischenbilanz der ersten 50 Tage ziehen.
Natürlich sind die Besucherzahlen nicht vergleichbar, doch die Resonanz an den bisherigen Standorten war zufriedenstellend. In der Herderschule, in der die Ausstellung „Europäischer Widerstand gegen den Nazismus“ startete, kamen nicht nur Schülerinnen und Schüler der eigenen Oberstufe, auch Klassen der Verbundschulen und benachbarter beruflicher Schulen nahmen die Gelegenheit zum Besuch wahr.
Im DGB-Haus sahen z.B. Teilnehmende einer nordhessischen Betriebsrätekonferenz der IG Metall die Präsentation. Und schon in den ersten Tagen in den Räumen der VHS erlebten die Teilnehmer einer Tagung des Deutschen Volkshochschulverbandes die Ausstellung.
Positiv hervorzuheben sind auch die Begleitveranstaltungen. Die Eröffnung mit dem griechischen Zeitzeugen Christos Tzintsilonis und einem weiteren griechischen Vertreter fand im gut gefüllten Musiksaal der Schule statt. Dort wurde auch der eindrucksvolle Vortrag von Dr. Gunnar Richter (Gedenkstätte Breitenau) über Widerstand in Nordhessen präsentiert.
Trotz hochsommerlicher Temperaturen kamen zahlreiche Zuhörer zur Lesung von Silvia Gingold aus den Erinnerungen Ihres Vaters Peter Gingold in das Gewerkschaftshaus. Peter Gingold war als deutscher Jude und Kommunist aktiv im französischen Widerstand.
Eine erfreuliche Resonanz hatte auch die Eröffnung der Ausstellung in den Räumen der VHS Mitte Juli. Die Schauspielerin Sabine Wackernagel las begleitet von Dr. Ulrich Schneider aus Texten und Erinnerungen nordhessischer Widerstandskämpfer und Verfolgter. Von großer Emotionalität war der Vortrag des niederländischen Zeitzeugen Max van der Berg, der ausgehend von seinen Erinnerungen und dem Schicksal seiner Familie die Zeit in Amsterdam vor und während der deutschen Besetzung lebendig werden ließ. Gleichzeitig betonte er seine politischen Schlussfolgerungen aus diesen Erfahrungen. Als 90jähriger ist er bis heute aktiv in der Erinnerungsarbeit und der Friedenspolitik.
Zu betonen ist, dass diese Arbeit durch die großzügige finanzielle Unterstützung der hessisch-thüringischen Sparkassen Kulturstiftung, von Arbeit und Leben Hessen, der Rosa-Luxemburg-Stiftung Hessen und weiteren Kooperationspartnern ermöglicht wurde.