Peter Gingold, Paris – Boulevard St. Martin No. 11
3. April 2009
Die Erinnerungen von Peter Gingold sind nur als Buch erschienen.
Peter Gingold (1916 – 2006) war einer der profiliertesten jüdischen Widerstandskämpfer und Kommunisten in der Bundesrepublik. Besonders seit den 70er Jahren trat er als Redner auf politischen Kundgebungen, bei Aktionen gegen Naziaufmärschen und als Zeitzeuge in Schulen und bei Jugendgruppen auf.
Er hatte viel zu berichten: Die Zeit des aufkommenden Faschismus in Deutschland, Exil in Frankreich und Widerstand in den Reihen der französischen Résistance (Illegalität, politische Agitation unter deutschen Besatzungssoldaten, Flucht aus den Fängen der Gestapo und Teilnahme am Aufstand von Paris 1944). Den 8. Mai 1945, das „Morgenrot der Menschheitsgeschichte“, erlebte er in Turin in den Reihen der italienischen Resistenza.
Zurückgekehrt nach Deutschland, gestaltete er den politischen Neuanfang aktiv mit, musste jedoch erleben, wie er und seine Familie danach fast zwei Jahrzehnte der erneuten Verfolgung, der Ausbürgerung und des Berufsverbots erlebten. Trotzdem verstand er sich bei seinen zahlreichen Gesprächen mit jungen Menschen stets als „Mut-Macher“, seine Maxime: „Nie aufgeben!“
Peter Gingold, Paris – Boulevard St. Martin No. 11, PapyRossa Verlag, Köln 2009, 187, S. illustriert, ISBN 978-3-89438-407-4, 14,90