Ein selbstkritischer Blick nach vorn!
29. Oktober 2010
Kurzbericht von der Landesversammlung der VVN-BdA Hessen in Frankfurt/M.
Am Samstag, den 30. Oktober 2010 fand im AWO-Zentrum in Frankfurt/M. die diejährige Landesversammlung der VVN-BdA Hessen statt. Die Abordnung der Kasseler Kreisvereinigung erlebte eine Versammlung, auf der sehr konkret und handlungsorientiert die Aufgaben antifaschistischer Politik diskutiert wurden.
Der Landesbezirksvorsitzende des DGB Hessen-Thüringen, Stefan Körzell, unterstrich in seinem ausführlichen Grußwort die enge Verbundenheit von DGB und VVN-BdA im Handeln gegen Rechts. Er verwies auf die Bedrohung durch Neonazis, wie sie konkret in Nordhessen in den vergangenen Monaten deutlich wurde. Gleichzeitig forderte er die VVN-Mitglieder auf, aktiv den gewerkschaftlichen Protest gegen die Demontage des Sozialstaats zu unterstützen. In seinem Grußwort überraschte er die Gäste mit der Information, dass vor wenigen Tagen nach über 60 Jahren der SPD-Parteivorstand den Unvereinbarkeitsbeschluss mit der VVN aufgehoben habe.
Politische Grüße übersandte auch der Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen. Er betonte, dass es beim heute zunehmenden Rassismus besonders wichtig sei, „eine so erprobte und erfahrene antifaschistische Organisation wie die VVN-BdA an der Seite der Angegriffenen zu wissen“.
In der engagierten Debatte auf der Konferenz ging es um lokale Erfahrungen in der antifaschistischen Arbeit und um die Stärkung der Organisation. Dabei wurden auch die Probleme der Aktivierung vom Mitgliedern und der Einbindung jüngerer Antifaschisten nicht ausgeklammert. Ausführlich wurde die Arbeit mit der Ausstellung „Neofaschismus in Deutschland“ vorgestellt und die gedenkpolitische Arbeit bilanziert. Zum Abschluss verabschiedeten die Teilnehmenden eine Resolution, in der sie die Initiative zur Errichtung einer Gedenkstätte KZ Katzbach/ Adlerwerke in Frankfurt/M. unterstützten.
Mit der einmütigen Wahl eines neuen Landessprecherkreises endete die Versammlung.