Kassel erfolgreich gegen Nazi-Kundgebung
3. August 2012
Der Auftritt der NPD -„Deutschlandfahrt“ gestaltete sich auch in Kassel als Desaster der Nazis.
Am Samstag, den 4. August 2012, stellten sich gut 500 Menschen in Kassel – Bettenhausen der NPD entgegen, die mit ihrem Propaganda-LKW Nordhessen heimsuchte. Ein Bürgerbündnis, das alle im Stadtparlament vertretenen Parteien, Gewerkschaften, Religionsgemeinschaften, ausländische Vereinigungen und die VVN-BdA umfasste, und dessen Aufruf von weiteren Initiativen, u.a. dem Kasseler Friedensforum, unterstützt wurde, führte eine kurze Auftaktkundgebung durch. Anwesend waren der SPD Oberbürgermeister, die hessische CDU – Wissenschaftsministerin, der Ortsbeiratsvorsitzende und zahlreiche Lokalpolitiker.
Lauthals und mit kreativen Lärminstrumenten wurde die NPD, die unter Einsatz eines großen Polizeiaufgebotes an ihren Standort gelangen konnte, von Bürgerbündnis und autonomer Antifa gemeinsam über eine Stunde daran gehindert, ihre Hassparolen hörbar an die Bevölkerung weiterzugeben. Nach 65 Minuten war der Nazispuk vorbei. Der Truck verließ mit allen angereisten Nazis die Stadt. Es war ein politisch breiter, friedlicher und erfolgreicher Protest.
Problematisch war allein das Verhalten der Polizei, die mit zwei Hundertschaften anwesend sich nicht scheute, einen Gewerkschaftssekretär präventiv in Gewahrsam zu nehmen, um der NPD die Personendaten für eine mögliche Anzeige aushändigen zu können. Auch eine Person, die weniger frische Tomaten bei sich führte, wurde zur erkennungsdienstlichen Behandlung verhaftet und ins Polizeipräsidium verbracht.