Gedenken gegen Antisemitismus
9. Dezember 2007
Das politische Gedenken zu den antisemitischen Pogromen 1938 hat festen Platz in Kassel
Aus Anlass des 69. Jahrestages der Zerstörung der Synagoge und weiterer antisemitischer Ausschreitungen in der Pogromnacht 1938 in Kassel fand am 7. November 2007 die traditionelle Gedenkkundgebung und der Mahngang statt. Diese Aktion wurde auch in diesem Jahr getragen vom DGB Region Nordhessen, dem Kasseler Friedensforums und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA).
Wenige Tage nach der ausgefallenen Nazikundgebung in Kassel wurde hier – trotz strömenden Regens – ein sichtbares Zeichen gesetzt, dass die Erinnerung an das faschistische Verbrechen nicht aus dem öffentlichen Raum zu verbannen ist. Unter den Teilnehmenden waren Stadtverordnete von Bündnis 90/Die Grünen, der Kasseler Linken und der SPD.
Auf der Auftaktkundgebung sprach Rogelio Barroso, Mitglied des ehrenamtlichen Kasseler Magistrats. Unter dem Motto „Im Gedenken der Opfer der Pogromnacht: In dieser Stadt ist kein Platz für Neofaschismus und Antisemitismus!“ suchten die Teilnehmenden anschließend auf einem Mahngang vom Rathaus zum Platz der ehemaligen Synagoge in der Bremer Straße Stationen antisemitischer Verfolgung in Kassel auf. In Erläuterungen zur Geschichte und zu den politischen Konsequenzen für heute wurde deutlich, dass antifaschistische Erinnerungsarbeit mitten im hier und heute steht.
Angesichts der jüngsten Versuche von Neonazis, in Kassel aufzumarschieren, machten die Teilnehmenden dieser Gedenkgang deutlich, dass sich Kassel der Verbrechen des Faschismus erinnert und hier neofaschistische und antisemitische Propaganda keinen Raum hat.