Peter Gingold in der französischen Resistance

26. Juni 2017

Im Rahmen der Ausstellung „Antifaschistischer Widerstand in Europa 1922 – 1945“ findet nachfolgende Lesung statt:

Peter Gingold in der französischen Resistance

Peter Gingold (1916 – 2006) war einer der profiliertesten jüdischen Widerstandskämpfer und Kommunisten in der Bundesrepublik. Besonders seit den 70er Jahren trat er als Redner auf politischen Kundgebungen, bei Aktionen gegen Naziaufmärschen und als Zeitzeuge in Schulen und bei Jugendgruppen auf.
Er hatte viel zu berichten: Erfahrungen aus der Zeit des aufkommenden Faschismus in Deutschland, Exil in Frankreich und sein Kampf in den Reihen der französischen Résistance (Illegalität, politische Agitation unter deutschen Besatzungssoldaten, Flucht aus den Fängen der Gestapo und Teilnahme am Aufstand von Paris 1944).
Den 8. Mai 1945, das „Morgenrot der Menschheitsgeschichte“, erlebte er in Turin in den Reihen der italienischen Resistenza.
Zurückgekehrt über Wien und Berlin gestaltete er den politischen Neuanfang in Deutschland aktiv mit, musste jedoch erleben, wie er und seine Familie als Kommunisten fast zwei Jahrzehnte Rechtlosigkeit erlebten (Kommunistenverfolgung, Ausbürgerung und Berufsverbot).
Aber er verstand sich bei seinen zahlreichen Gesprächen mit jungen Menschen insbesondere als „Mut-Macher“, der immer wieder die Perspektive formulierte: „Nie aufgeben!“

Aus seinen Erinnerungen lesen seine Tochter Silvia Gingold und Ulrich Schneider
Ort: DGB-Haus Kassel, Spohrstraße 6, 34117 Kassel
Termin: Donnerstag, 06. Juli 2017, 16.00 h